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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1985/0168
Straßburg verbunden war und ein reger Verkehr mit der anderen Seite des
Rheins stattfand, so ist es wahrscheinlich, daß sich die Offenburger Kapuziner
genau wie ihre französischen Mitbrüder dem „Pompierhandwerk" widmeten23.

Das Verhältnis der Stadt Offenburg zu den Kapuzinern war — zusammenfassend
gesagt — das einer Wohltäterin und Gönnerin. Es verging kein Jahr,
ohne daß die Stadt ihre Kapuziner nicht reichlich mit Brenn- und Nutzholz,
Frucht, Wein und Salz und noch manch anderem zum Leben Notwendigen beschenkte
.

Die Auflösung des Klosters

Die Säkularisation brachte das Ende des Offenburger Kapuzinerklosters25.
Am 23. September 1802 erfolgte die provisorische Besitzergreifung der freien
Reichsstadt Offenburg durch den Markgrafen von Baden. Das Patent wurde
am Rathaus, den drei Stadttoren, der Pfarrkirche, am Minoriten- und Kapuzinerkloster
sowie am Andreas-Hospital angeschlagen. Im Jahre 1805 schloß
die neue Regierung die noch übrigen Kapuzinerklöster im badischen Gebiet zu
einem eigenen Verband zusammen. Es handelte sich um die sechs Klöster
Mannheim, Bruchsal, Waghäusel, Baden-Baden, Oberkirch und Offenburg.
Sie wurden nach und nach aufgelöst, als vorletztes 1807 das Haus in Baden-
Baden. Ein Teil der dortigen Patres zog in das Offenburger Kloster um26.

Nun suchten die Verantwortlichen nach einer neuen Verwendung für das alte
Klostergebäude. Schon 1808 trug sich die Regierung mit dem Gedanken, das
von der Markgräfin Maria Viktoria gegründete weibliche Erziehungsinstitut
von Ottersweier nach Offenburg und zwar in das Kapuzinerkloster zu verlegen
. Der Plan gelangte jedoch nicht zur Ausführung, da das Haus dafür nicht
geeignet erschien. Dafür setzte sich ein Gegenvorschlag durch. Das Otterswei-
erer Erziehungsinstitut sollte im besser geeigneten ehemaligen Offenburger
Franziskanerkloster in der Langestraße untergegebracht und dafür das Gymnasium
von diesem ins Kapuzinerkloster verlegt werden. Jetzt mußten auch
die Offenburger Kapuziner weichen. Im Sommer 1820 entschied dann das
Großherzogliche Ministerium des Innern die Auflösung des Klosters und die
Aufnahme des Personals in das St.-Andreas-Hospital27.

Die weitere Verwendung des nun leerstehenden Gebäudes beschäftigten am
14. Juli 1820 auch den Stadtrat und die Oberpflegschaft des St.-Andreas-
Hospitals. Man behandelte gemeinsam die Angelegenheit wegen „Übersetzung
des Fraueninstituts zu Ottersweier nach Offenburg, und die desfalls noch
in Frage liegende Fürsorge für die in dem hiesigen Kapucinerkloster noch befindlichen
zwey Patres, zwey Brüder, und für das übrige Dienstpersonal in
Delibaration genommen ..." Das Ergebnis dürfte mit der Verfügung des
Direktoriums des Kinzigkreises vom 2. August 1820 identisch gewesen sein:

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