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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1985/0169
1. Die zwei Kapuzinerpriester und der alte Bruder haben sich unverweilt in
das Spital dahier zu verfügen.

2. Der jüngere Bruder (es war der Bruder Cajetan Grießing) ist nach Oberkirch
abzusenden und das Reisegeld für ihn festzustellen.

3. Die Hausknechte sind zu entlassen und mit einem Jahreslohn abzufertigen.

Die Stadt verpachtete den Klostergarten und überließ die Kirchengeräte und
Wertgegenstände sowie Teile der Bibliothek dem Gymnasium; darunter befanden
sich 4 Kelche, 1 Monstranz, 1 Speisekelch, 1 Ölgefäß, 90 Meßgewänder
, 45 Alben, 2 große Ölgemälde29. Der Erlös der „Naturalien, Viktualien
und Mobilien" wurde auf 4103 Gulden geschätzt. Das Kloster selbst, das im
alten Kapuzinerstil erbaut ist und mit der Kirche ein sogenanntes Quadrum
bildet, war in der Brandversicherungskasse zu 18 000 Gulden angeschlagen.
Um seiner neuen Bestimmung gerecht zu werden, bedurfte es eines Umbaus.

Klosterumbau19

Bereits am 3. November 1816 verfaßten und unterzeichneten die hiesigen Baumeister
Josef Haker und Alois Meisburger einen „Überschlag über die Veränderungen
desen Kapuzinerkloster, um das darein kommende Kümmaßium
nebst Quartier deren Herren Profeßoren zu Offenburg" mit einem Gesamtwert
von 5305,18 Gulden, das aber in der vorgeschlagenen Art nicht angenommen
wurde30. Knapp vier Jahre später, am 16. August 1820, beschloß der
Stadtrat31, die „hiesigen bürgerlichen Bau- und Werkmeister Josef Haker,
Alois Meisburger und Martin Späth in Kenntnis zu setzen, daß die Umänderung
des Kapuzinerklosters zum Gymnasium vor sich gehen, und die Arbeit
an den wenigstnehmenden im Abschlag versteigert werden solle."

Die Baumeister erhielten die vom Landbaumeister Voß angefertigten Risse
und die Kostenvoranschläge zur Einsicht. Der Bürgerausschuß prüfte die Angebote
der Bewerber. Nach mehrmonatigem gegenseitigem Unterbieten erhielt
Josef Haker die Arbeit zum Preis von 7 750 Gulden. In der Folgezeit bemängelte
Voß in mehreren Berichten an das Großherzogliche Oberamt scharf die
Unzulänglichkeiten des „Antrepreneurs Maurermeister Haker" bei der Ausführung
der Arbeit („fehlerhafter Bau"). Die Klagen häuften sich, so daß
schließlich der Kreisbaumeister vom Großherzoglichen Directorium des Kinzigkreises
den Auftrag erhielt, die Baustelle zu besuchen. Der daraufhin verfaßte
Bericht veranlaßte dann die Kinzig-Kreis-Direction, härter durchzugreifen
. Durch einen Erlaß vom 20. Februar 1821 des Ministeriums des Innern
wurde dem Stadtrat mit Nachdruck auferlegt, die Arbeiten sachverständig zu
beaufsichtigen und die sich wiederholenden Mängel zu beheben. Dies scheint
in der Folgezeit der Fall gewesen zu sein, denn am 19. Januar 1822 erfolgte die
Übergabe des Baus.

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