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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1985/0170
Der Umbau brachte einige größere Veränderungen mit sich. Fenster und Türen
entstanden neu. Auch Wohnungen für Lehrer wurden eingebaut. Die
,,Emporbühne in der Kirche mit allen Erfordernissen", die die Orgel tragen
sollte, kostete 280 Gulden. Das Geld für den Umbau wurde z. T. durch eine
Anleihe aus dem Gymnasiumsfond bestritten (etwa 1 800 Gulden)32.

Das Kinzig-Kreis-Directorium gab am 5. Januar 1822 seine Genehmigung zum
Orgelbau. Der Offenburger Maler und Vergolder Xaver Sekler bot sich an, die
Orgel und Kanzel in der Gymnasiumskirche herzustellen: das Laubwerk in
Glanz- und Mattgold, das übrige Holzwerk der Orgel in Firnisanstrich, das
Holzwerk der Kanzel im „Carrarischen Marmor" zu polieren. Das alles sollte
180 Gulden kosten, wie am 31. Juli 1823 der Gymnasiumsvorstand Schäffer
berichtete.

Mitte November 1821 forderte das Großherzogliche Oberamt den Stadtrat
auf, die Herstellung einer Kanzel und einer neuen Orgel in der Klosterkirche
zu beschleunigen. Auf Vorschlag von Oberlehrer Gerstner vergab der Stadtrat
den Auftrag an Mathias Martin, Orgelbauer in Waldkirch, der sich durch eine
„Disposition" verpflichtete, die neue Orgel „mit 12 klingenden Registern und
einem schwebenden Tremulant bis im August 1822 gut und dauerhaft herzustellen
", um den Preis von 1 100 Gulden, „nebst zwey louisd'or Douceur".

Der Bau der Kanzel und der Orgel waren eine Bedingung, die das Gymnasium
an seinen Umzug geknüpft hatte. Anderenfalls hätte man die eigene, in der
„Institutionskirche" eingebaute Orgel ausbauen und in die Kapuzinerkirche
versetzen müssen. Die Unterlagen zum Umbau erwähnen ein Ökonomiegebäude
mit Holzschuppen im Hof und eine Gefängniszelle („Karzer"). Ebenso
erfahren wir, daß die Stadt auf ihre Kosten eine neue Glocke samt Strick anschaffte
und daß die Tür im Haupteingang zur Kirche neu in Eiche angefertigt
wurde. Im April 1822 zog das Gymnasium in das Klostergebäude ein. Die Kirche
diente als Gotteshaus für die Schule. 1847 erhielt die junge evangelische
Gemeinde bis zur Erbauung ihrer eigenen Kirche (1857/60) das Mitbenutzungsrecht
. Ab 1873 gestattete der Oberschulrat der 1870 entstandenen Altkatholischen
Gemeinde, ihren Gottesdienst in der Kirche abzuhalten.

Kapuzinerkloster und -kirche wurden 1982—1984 innen und außen renoviert.
Die Gesamtkosten beliefen sich auf 3 695 000,— DM. Die Restaurierung wurde
von Stadt und Denkmalamt damit begründet, daß die Klosteranlage der einzige
Gebäudekomplex ist, der den Großbrand von 1689 überstanden hat und die
Klosterkirche als älteste Kirche Offenburgs gilt. Einige konstruktive Teile, wie
z. B. die Dachstühle, Decken und Außenmauern, stammen noch aus dem 17.
Jahrhundert. Zu der kunstgeschichtlich wertvollen Ausstattung der ehemaligen
Klosterkirche zählen die späteren Altäre, die Kanzel und die wieder hinter-
spielig aufgebaute Orgel. Die Kirche dient heute wieder der altkatholischen
Kirchengemeinde als Gotteshaus. Das Kloster selbst ist Teil des Grimmelshau-

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