Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1985/0178
Die Bischöflich Straßburgische Regierung verteidigte das Vorgehen des Etten-
heimer Magistrats, zeigte sich versöhnlich, lehnte jedoch eine von Oberamtmann
von Solaty erwünschte Konferenz zur Beilegung der Streitigkeiten als
„zu kostbar" ab.

Die Feindseligkeiten zwischen den Ettenheimern und Schuttertälern eskalierten
und erreichten schließlich im Herbst 1741 einen schrecklichen Höhepunkt.
Laut Anzeigen-Protokoll der Hohengeroldseckischen Oberamts-Kanzlei vom
6. Oktober 1741 machte Joseph Müller vormittags gegen 10 Uhr die Anzeige,
daß gegen 5 Uhr sein mit- und gemeinschaftlicher Bauer Hans-Georg Matt mit
einem ganzen Wagen und mit diesem Hans-Michel Rink mit einem mit Reiß-
und Brennholz halb beladenen Wagen, welches Holz dieselben in ihren eigenen
Waldungen zur Abfeuerung eines Wild- oder Reutfelds aufgenommen . . .
bis auf die Höhe des sogenannten ,,Girifuß" abgeführt. Da der Weg bis gegen
ihr Reutfeld allzu jäh bergabwärts gehe, hätte Hans Michael Rink eine Tanne
in der Dicke eines Leiterbaumes im Ettenheimer Genossenwald am Stichweg
abgehauen, um solche dem Wagen anzuhängen. Bevor aber solcher Schlepp
dem Wagen angehängt war und Georg Matt einen anderen dergleichen
Schlepp im Abhauen begriffen gewesen . . ., wären sie vom Ettenheimer Bürgermeister
, drei Bannwarten und noch anderen neun mit Feuergewehr bewehrten
Männern überfallen, ergriffen, Michel Rink mit eigenen Ketten, Georg Matt
aber mit Seilern, welche besagte Ettenheimer selbsten bei sich gehabt, beiderseits
die Hände auf den Rücken gebunden, also gefänglichen wie Erzmalefi-
canten tractiert worden. Über welches hin und mittlerweil einige von den
Ettenheimern Michel Rink und Hans-Georg Matt gefesselt und gebunden,
hätten die übrigen von dem ganzen und halben Wagen das Vorzugvieh, welches
in 6 Ochsen und einem Pferd bestanden, ausgespannen, pfändlich zuhanden
genommen und dem Köcherhof12 zu, versus Ettenheim abgetrieben.

Inzwischen hätte Joseph Rink, des Rinken Sohn, welcher den Ettenheimern
entflohen, die benachbarten Schuttertäler Christian Fehrenbacher, Antoni
Grießbaum, Landelin Grießbaum, Joseph Winterer, Franz Herr um Hilfe beigerufen
. Da nun solche Gehilfen ihr möglichstes getan, den Ettenheimern das
pfändlich abgeführte Vieh nächst bei dem Köcherhof, Gotteshaus Ettenheim-
münsterischen Jurisdiction, wiederum abzunehmen, hätten die Ettenheimer
sie mit Schießen und Waldäxten diese zuhilfe berufenen Schuttertäler also gewalttätig
und auf eine solch mörderische Art abgetrieben, daß Joseph Rink
einen todesgefährlichen Schuß im Leib, Christian Fehrenbacher und Antoni
Grießbaum aber beide mit den Waldäxten auf die Köpfe also erbärmlich tractiert
, daß nach langwieriger Darniederlage man sie für halb oder ganz tot gehalten
, Christian Fehrenbacher und Antoni Grießbaum aber, nachdem sie
sich endlich wiederum in etwas erholt, höchst verwundet sich nach Hause
begeben.

178


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1985/0178