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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1985/0180
verstorbenen Christian Fehrenbacher eingeschlagen. Mit fünf tiefen Wunden
in das Haupt wäre er zu Boden und in Ohnmacht geschlagen worden, daß er
von diesem Zeitlichen nichts mehr gewußt und erst nach langwieriger Erholung
in größten Schmerzen und Wehmut auch häufiger Blutvergießung sich
hätte endlich wieder nach Hause begeben können. Von vielen anderen empfangenen
Seitenrippenstößen und Schlägen wolle er nicht melden, sondern
vielmehr dem Allerhöchsten ewig danken, nach solchen an ihm ausgeübten
Grausamkeiten am Leben erhalten worden zu sein.

Nach der Bewaffnung geroldseckerseits befragt, sagte Anton Grießbaum aus,
daß mit Ausnahme von Christian Fehrenbacher und seines Knechts Landelin
Grießbaum niemand ein Gewehr bei sich gehabt hätte, sondern nach den Hilferufen
des Joseph Rink sie nur ihre Reut- oder Schorfhauen mitgenommen
hätten. Sein Knecht aber, auf den ein Ettenheimer das Gewehr losdrückte, das
Pulver auf der Zinnpfanne aber leer abgebrannt, da es nicht geladen war,
habe gleich seine Reuthau abseits geworfen, den Ettenheimer ergriffen, ihm
die Flinte abgenommen und denselben damit wacker über die Ohren geschlagen
. Und gleichwie die Geroldsecker ganz und gar keine anderen Waffen bei
sich gehabt, hätten sie sich mit keinen anderen Instrumenten zur Gegenwehr
zu stellen vermocht als mit den zunächst zuhanden gelegenen Stecken und
Bengeln.

Der von den Ettenheimern Überfallene, gefangen genommene und gefesselt
abgeführte Hans-Georg Matt gab zu Protokoll, daß er während seiner gefänglichen
Abführung verschiedentlich auch hart gestoßen und geschlagen worden
wäre. Als sie die dem Köcherhof vorgelegenen Äcker und Felder erreicht hätten
, hätten die Ettenheimer Hans-Georg Matt die Stricke und Hans-Michel
Rink die Ketten wieder aufgelöst und sie entlassen. Das pfändlich abgenommene
Zugvieh aber hätten die Ettenheimer mit größtem Jubel und Frohlocken
, auch vielfältigem Schießen unterwegs in Signum victoriae nach der
Stadt Ettenheim abgeführt. Anstatt aber nach Hause zu gehen, wären sie,
Hans-Georg Matt und Hans-Michel Rink, ihrem Vieh bis nach Ettenheim
nachgegangen, woselbst sie beide in das Wirtshaus zum Bären gefänglich eingetan
. Der Wirt, der zugleich der dasige Schultheiß13 war, hätte jedem einen
Schoppen Wein und für einen Kreuzer Brot gereicht, was sie aber ablehnten zu
genießen. Gleichzeitig wären sie Zeuge lästerlicher Wortergießungen geworden
.

Der Bürgermeister, welcher die Ettenheimische Mörder- und Räuberbande geführt
und commandiert hatte, erstattete dem Wirt und Schultheißen Bericht,
wie grausam er und seine Untergebenen mit den Geroldseckern bei dem Köcherhof
verfahren. Da der Schultheiß an des Bürgermeisters Rapport einigen
Zweifel hatte, schlug der Bürgermeister vor, jemanden auf die Walstatt zu
schicken, wo sich zeigen würde, daß ein ziemlicher Erddistrikt mit lauter
Geroldsecker-Blut benetzt wäre. Hierauf hätte der Schultheiß dem Bürgermei-

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