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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1985/0181
ster erwidert: Allem wohl beschehen - und nur in diesem gefehlt zu sein, daß
sie nicht alle Geroldsecker zu Tode geschlagen und umgebracht hätten.

Nach ungefähr einer halben Stunde wären sie von acht bewehrten Männern
aus dem Wirtshaus in den Turm auf dem oberen Stadttor gefänglichen abgeführt
worden. Dort hätten sie von Freitagmorgen bis Dienstagnachmittag eingesessen
. Als Begründung für die scharfe Betürmung hätte man ihnen gesagt,
daß der Herr Oberamtmann abwesend sei und sie bis zum nächsten oberamtlichen
Verhör nicht entlassen werden könnten. Nach viertägiger Betürmung
(Einsperren im Gefängnisturm) wären er, Hans-Georg Matt und Hans-Michel
Rink, mit abermals acht bewehrten Männern aus dem Turm auf das Rathaus
ab- und dasigem Schultheiß und versammelten Rat vorgeführt worden. Nach
kurzem Verhör, in dem sie als Waldfrevler bezeichnet worden wären, sie aber
auf die Bagatelle ihres Tuns und auf die Grausamkeit der Ettenheimer hingewiesen
hätten, wären sie beide in das Abtrittstüble gefänglich abgeführt worden
. Nach einer Viertelstunde wären sie zum zweitenmal vorgeführt und vom
Schultheißen wegen Waldfrevels mit 20 Gulden Straf und nach Rücksprache
mit dem Oberamtmann mit weiteren 40 Gulden Unkosten belegt worden. Zur
Einbringung der ausgesetzten 60 Gulden Straf und Unkosten wäre Hans-
Michel Rink freigelassen worden. Zwei Tage später wäre Hans-Michel Rink
mit seinem Anteil an Straf und Unkosten zur Auslösung seines Viehs wieder in
Ettenheim erschienen. Ihm, Hans-Georg Matt, hätte der Schultheiß den Zahlungstermin
auf einige Tage verlängert und nach Beibringung seines Anteils an
Strafe und Unkosten sofort ihr pfändlich abgenommenes und während dieser
Zeit schier gar destruiertes Vieh übergeben worden.

Bei der Abführung des Viehs hätten alle Joch und Riemen gefehlt und das
gerade zu der Zeit, da man mitten in der Anblümung (Aussaat) der Felder
begriffen gewesen wäre.

Im übrigen hätte sich der Ettenheimer Schultheiß mit sehr viel Geringschätzung
gegen den Oberamtmann von Solaty ausgesprochen. Er werde, so der
Schultheiß, das Amtmännlein schon noch laufen machen. Er halte es mit den
Schuttertäler Walddieben, welche ihm aus dem Waldraub Stecken und Dau-
genholz (Holz für Faßkanten) nach Offenburg abführen müßten. Das Amtmännlein
sei an all diesen Händeln der Ursächer und Verstifter.

Laut Protokoll endete damit Hans-Georg Matt seine Aussage.

Von Solaty erstattete dem Reichsgrafen am 10. Dezember 1741 pflichtgemäß
Bericht. Er merkte vor allem an, daß die Ettenheimer seit Jahren nicht allein
die hiesigen Frevler, sondern auch die unschuldigsten Schuttertäler Bürger bei
Betretung des Ettenheimer Territoriums mit Wägen und Vieh pfänden und ar-
restierlich anhalten. Eine beigelegte Liste mit Vorfällen sollte dies verdeutlichen
:

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