Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1985/0193
Die Biberacher Adlersteine in ihrer Beziehung zum
Kirchenpatron St. Blasius

Gernot Kreutz

Mehrere Marksteine der Biberacher Gemarkung geben schon seit langem einer
zufriedenstellenden Deutung Rätsel auf. Besonders augenfällig sind einige
Adlersteine an der Nordgrenze Biberachs, wo ehemals reichsstädtisches Gebiet
von Zell an reichsstädtische Landstäbe (Schwaibach, Bermersbach) von
Gengenbach grenzte1.

Reichsadler in Stadt- und Staatswappen

Der Reichsadler ist jeweils das Wappentier der alten Reichsstädte Zell am
Harmersbach und Gengenbach. Beide Städte haben ihr reichsstädtisches
Wappen beibehalten. Der Gengenbacher Adler hat in seinem Brustschild
einen springenden Gangfisch (Salm), während der Zeller von alters her ohne
Herzschild auftritt.

Das damalige und heutige Zeller Wappen unterscheidet sich nicht von einigen
anderen heutigen Städtewappen in Baden-Württemberg: Heidelsheim, Neubulach
, Pfullendorf, Sinsheim, Waibstadt.2 Für all diese Städte ist der schwarze
Adler mit roter Bewehrung (in Neubulach ist auch die Bewehrung schwarz) im
goldenen Feld das Symbol für das Reich.

Karl der Große übernahm schon den Adler als Symbol der Stärke und Macht3.
Aber erst etwa Ende des 12. Jahrhunderts zur Zeit der Staufer kann von einem
Adlerwappen als von dem Wappen des Reiches gesprochen werden. An dieses
Reichswappen knüpfen auch die deutschen Staatswappen von 1919 sowie 1950
an, die sich grundsätzlich nicht von dem Zeller Wappen mit seinem Adler
unterscheiden, da sie alle keine unterscheidenden Beizeichen haben. Am
strengsten in der Gestaltung ist unser jetziges Staatswappen stilisiert, während
der Zeller Adler heraldisch gesehen noch am naturgetreuesten ist.

Der Zeller Reichsadler

Die seit etwa Mitte des 14. Jahrhunderts überlieferten Siegel der Stadt Zell sowie
alle bekannt gewordenen amtlichen Wappendarstellungen führen den
Reichsadler stets ohne Brustschild oder andere Beizeichen2. Die Adler am Zeller
Rathaus und an der alten Kanzlei mit dem aufgesetzten badischen Wappen
haben amtlich und historisch keine Grundlage und müssen als willkürliche Gestaltung
nach dem Übergang an Baden im Jahre 1803 angesehen werden.

Spätestens seit dem 14. Jahrhundert teilt Biberach als Zeller Landstab die gleiche
Geschichte wie die Stadt Zell4. Alle noch vorhandenen Wappensteine auf
den Grenzen des ehemaligen Gebiets der Reichsstadt Zell a. H., auf den Ge-

193


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1985/0193