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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1985/0195
Die 1428 erstmals erwähnte Filialkirche in Biberach im Kinzigtal wurde 1618
zur Pfarrkirche erhoben. 1647 wird als Kirchenpatron St. Blasius genannt.

Die Beigaben von St. Blasius, dem Kirchenpatron von Biberach

Die Attribute des Blasius, der zu den Vierzehn Nothelfern zählt, sind erstaunlich
vielfältig; in der Regel ist er allerdings nur als Bischof (Bischofsstab, Mit-
ra) mit Kerze(n) bekannt. Jedenfalls kommt ein Rost in keiner Auflistung vor.
Auch die Inaugenscheinnahme der Kirchenausstattung in Biberach einschließlich
der im Pfarrhaus aufbewahrten Statue läßt keine weiteren Beigaben als
die Kerzen des Bischofs Blasius (14-Nothelfer-Altar, Gitter am Reliquiengrab)
erkennen.

Fast übereinstimmend werden in den ikonographischen Werken folgende Beigaben
von St. Blasius aufgezählt: Kerze(n), Hechel, Schwein(skopf), Tiere des
Waldes, Vögel; dazu kommen noch weitere, seltener angeführte Attribute.
Die Hechel oder ein eiserner Kamm ist aber sein spezifisches Zeichen, nämlich
sein Marterwerkzeug. Vor allem in Italien wird eben dieser eiserne Rechen als
übliche Beigabe dargestellt8. In Deutschland ist dieses Attribut „sehr selten".

Die Hechel des Blasius

In einer Schrift von 1843, die die Attribute der Heiligen behandelt, wird im
Vorwort ausgeführt: „Wo und in welcher Art die Attribute angebracht sind,
hing ganz von der Idee des Künstlers ab . . . Die Form des Attributs richtet
sich gewöhnlich nach dem Gebrauche der Zeit und des Orts der Darstellung,
ist auch wohl etwas idealisiert. Das Attribut erscheint dadurch leicht unkenntlich
(z. B. Hechel — Blasius, Tuchwalkerstange — Jacobus minor). Dessen
Form muss sich mitunter nach Symmetrie und Raum modificiren, oder gar
einem ähnlichen Attribute weichen, dessen Darstellung der Künstler passender
fand"9.

Namentlich die Hechel des Blasius ist hier als Beispiel für diejenigen Beigaben
aufgeführt, die leicht unkenntlich erscheinen oder gar vom Künstler durch andere
ersetzt werden können. — An eine gefälligere Form seines Marterwerkzeugs
mag auch der in Biberach künstlerisch gestaltende Steinmetz gedacht
haben, als er die Biberacher Adlersteine mit dem Rost statt der Hechel
schmückte.— Die Beachtung dieses erwähnten Zitates läßt zumindest eine solche
Deutung der Biberacher Adlersteine zu.

Blasius-Patrozinien

1939 waren 14 Pfarrkirchen (einschließlich St. Blasien), 3 Filialkirchen und
9 Kapellen in der Erzdiözese Freiburg St. Blasius geweiht.7 Die nördlichste dieser
Kirchen ist die Pfarrkirche von Biberach im Kinzigtal. Die in Augenschein
genommenen Kirchen und Kapellen sowie die mündlichen Aussagen und teilweisen
Nachforschungen der jeweiligen Pfarrherren ergaben nur in Wyhl eine
Hechel als Blasius-Attribut. Ein Brett mit wenigen kurzen Dornen liegt hier zu
Füßen des Bischofs (Altargemälde).

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