Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1985/0253
zösische Truppen ihren schwersten Luftangriff, bei dem das Schloß und das
Rathaus beschädigt wurden und zwanzig Personen ums Leben kamen10.

Der „totale Krieg", den Hitlers Propaganda-Trommler Goebbels nach der
Niederlage von Stalingrad am 18. Februar 1943 im Berliner Sportpalast verkündet
hatte, erfaßte in der letzten Phase des Krieges auch das bisher so ruhige
Kinzigtal und brachte Not und Schrecken unter die Zivilbevölkerung. Am Beispiel
von Haslach soll gezeigt werden, wie die Bevölkerung unter dem totalen
Bombenkrieg zu leiden hatte. Haslach, wo im August 1944 ein Konzentrationslager
, das KZ „Kinzigdamm"", eingerichtet wurde, war seit dieser Zeit
das bevorzugte Angriffsziel der französischen und amerikanischen Bomber im
mittleren Kinzigtal. Am 8. Oktober 1944 gab es auf dem Haslacher Bahnhof
die ersten sechs Toten, als ein französisches Flugzeug in die Westseite des
Bahnhofsgebäudes stürzte und das Gebäude schwer beschädigte12. Beim Bombenangriff
auf Haslach am 8. Januar 1945 erlitt das Haus Göhringer in der
Gebelestraße einen Volltreffer, sechs Frauen und ein zweijähriges Kind wurden
getötet13. Am 3. Februar 1945 fielen sechzehn Bomben auf das Haslacher
Bahnhofsgebiet. Sie richteten großen Schaden an und töteten drei Kriegsgefangene
, zwei Russen und einen Franzosen14. Den schlimmsten Angriff erlebte
Haslach am 2. März 1945. 50 französische Flugzeuge warfen einige hundert
Bomben, darunter viele Zeitzünder, auf das Bahnhofsviertel und verwandelten
das Gebiet von der Eisenbahnstraße bis zur Bahnunterführung in ein einziges
Trümmerfeld. Vier Angehörige der Gärtnersfamilie Winterer sowie eine
polnische Hausgehilfin wurden dabei getötet15. Bei einem erneuten Bombenangriff
auf Haslach am 4. April 1945 verloren fünf Menschen, zwei siebenjährige
Jungen aus Offenburg, eine Frau und zwei Kriegsgefangene, ein Franzose
und ein Belgier, das Leben16.

Rund um Haslach waren Flakbatterien aufgestellt, die versuchten, die alliierten
Flugzeuge von ihren Angriffen abzuhalten — in der Regel ohne Erfolg.

Dieser Bombentrichter auf dem Gelände
der Gärtnerei Winterer in Haslach
zeugt von dem schweren Angriff
am 2. März 1945, bei dem fünf Menschen
ums Leben kamen.

Repro.: M. Hildenbrand

253


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1985/0253