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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1985/0257
Die ehemalige Baracke des KZ ,,Kinzigdamm" beim Haslacher Sportplatz.
Sie wurde 1979 abgerissen. Repro.: M. Hildenbrand

Lager auftreten. Im Herbst 1944 starben im Lager „Kinzigdamm" 192 Häftlinge47
.

Ein ehemaliger KZ-Häftling berichtete über die Zustände im Lager: „Täglich
verminderte sich unsere Arbeitskolonne; denn mehrere von uns waren nicht
mehr im Stande, am Morgen die Arbeit in den Steinbrüchen aufzunehmen. Sie
waren entweder nachts verstorben oder total erschöpft . . . Jeden Morgen
lagen die abgemagerten Leichen unserer armen Kameraden auf einem Haufen
vor der Tür der Baracke . . ."48

Es sollte noch schlimmer kommen: Um den Ausbau der Stollen zu unterirdischen
Fabrikationsstätten zu beschleunigen, wurde ein zweites Konzentrationslager
eingerichtet. 650 weitere Häftlinge, fast alle französische Widerstandskämpfer
aus dem KZ Vorbruck-Schirmeck (Elsaß), wurden im November
1944 nach Haslach verlegt49. Sie wurden auf Befehl des Kommandanten des
KZ Vorbruck-Schirmeck, SS-Hauptsturmführer Karl Buck50, in einem der tiefen
Stollen untergebracht. „Es ist fast unmöglich zu beschreiben, wie es im
KZ ,Vulkan' ausgesehen hat", berichtete der elsässische Arzt Dr. Schwarz,
der selbst Häftling dort war, im Rastatter KZ-Prozeß im Februar 1947. Die
650 Häftlinge, so dieser Arzt, hätten fünf Monate lang in den Stollen des Vulkan
wie Tiere gelebt, zusammengepfercht, wochenlang auf faulem Stroh liegend
, ohne ärztliche Behandlung, von Läusen buchstäblich zerfressen, ohne
Abort, ohne ausreichende Luftzufuhr. Innerhalb kurzer Zeit seien 65 Häftlinge

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