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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1985/0258
gestorben, zehn seien erschossen worden, 350 Häftlinge seien ständig krank
gewesen51. Der Ausbruch einer Flecktyphusepidemie ließ die Zahl der Toten in
den Stollen auf über hundert ansteigen. Sie sind nur zum Teil in einem Massengrab
beim Haslacher Friedhof beigesetzt worden, viele wurden unter Geröllschutt
in den Stollen verscharrt. Das KZ „Vulkan" wurde von den Häftlingen
das „Höllenlager" genannt52. Als die Zahl der arbeitsfähigen Häftlinge
immer weniger wurde, kam noch einmal ein Transport von 93 Häftlingen aus
dem Freiburger Gefängnis in das unterirdische „Höllenlager". Sie waren alle
französische Widerstandskämpfer53. Insgesamt sind in den beiden Haslacher
Konzentrationslagern etwa 400 Häftlinge umgekommen54. Erst Mitte März
1945 wurden die Überlebenden des „Höllenlagers" aus ihrem unterirdischen
Gefängnis weggebracht und in das Lager „Kinzigdamm" verlegt. Dort wurden
sie am 21. April 1945 von den französischen Truppen befreit.

,,Höllenlager" Vulkan. Repro.:M. Hildenbrand

Viele Haslacher Bürger versuchten immer wieder, den KZ-Häftlingen zu helfen
, manchmal unter der Gefahr, selbst verhaftet zu werden. So legten sie oft
Nahrungsmittel und Obst an den Weg- oder Straßenrand, wenn der Zug der
Häftlinge am frühen Morgen oder späten Abend herannahte. Zuweilen gelang
es den Häftlingen, die Nahrungsmittel aufzuheben, ohne daß es die SS-Wachleute
bemerkten55. Besonders der damalige katholische Stadtpfarrer von Haslach
August Vetter war der „gute Engel" der Häftlinge. Er tat alles, was in
seiner Macht stand, um den Häftlingen zu helfen. Er erreichte vor allem, daß

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