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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1985/0276
nur zur Wald- und Weidenutzung gestiftet worden sein wohl in der Annahme,
seine Steilhänge seien ebenso wie die benachbarten Allmendwaldungen der
Hochlagen des Lierbachtals nur hierzu geeignet. Vermutlich waren die Steilhänge
des Schliffkopfes und Vogelskopfes zur Zeit der Klosterstiftung zwar
bewaldet, wiesen jedoch zahlreiche natur- und unwetterbedingte Blößen auf,
die genug Raum für die Viehweide ließen; auch die Hochmoore der Höhenrücken
waren unbewaldet. Leider gibt es keine Aufzeichnungen über die Beschaffenheit
und Bestückung der Klosterwaldungen des Allerheiliger Talkessels
, der aus topographischen und klimatischen Gründen nur die Möglichkeit
bot, die Talsohle des Grindenbachtals zu roden, Kirche und die Klostergebäude
anzulegen und sie mit wenigen Wiesen und Ackerflächen, auch einigen Gärten
zu umgeben, wobei diese weiterreichten als die das ehemalige Klostergebäude
heute umgebenden Wiesen. Einige aus dem 18. Jahrhundert stammende Ansichten
" lassen dies z. T. erkennen. Auch die terrassierte Bodengestaltung
einiger dem Kloster zunächst liegender, nach der Säkularisation aufgeforsteter
Waldteile deuten darauf hin, daß sie jahrhundertelang einer wahrscheinlich
kümmerlichen klösterlichen Landwirtschaft oder gar dem Gartenbau dienten.
Gewiß haben die Mönche in der ersten härtesten Zeit ihres Daseins mit diesen
Rodungen versucht, dem Wald in nächster Nähe des Klosters landwirtschaftliches
Gelände abzutrotzen, um ihre, auf weit abgelegene Güter angewiesenen
Ernährungsmöglichkeiten zu heben. Erst durch diese Rodungen kam Licht ins
Tal und schwand die Sumpflandschaft, die es dort gegeben haben muß.

In seinem eigenen Waldgebiet nützte das Kloster daher zunächst jede Rodungsmöglichkeit
aus. So rodete es vermutlich schon in frühester Klosterzeit
im Gebiet des Eselskopfes bis zum Braunbergrücken die wenigen dort für eine
Landwirtschaft geeigneten, relativ ebenen Flächen. Noch heute heißt das Gebiet
Langacker, das sich als Rodungsgebiet zwischen Zimmerplatz und Braunbergrücken
bis zum Rehbrünnele und in die ehemals Neuensteinischen Waldungen
hinein erstreckt haben muß, was aus Funden, aus der Überlieferung
und aus der Namensgebung nachgewiesen werden kann. Es sind dies die einzig
möglichen zusammenhängenden Flächen des Klosterareals, die — nach heutigen
Gesichtspunkten — landwirtschaftlich noch einigermaßen sinnvoll genutzt
werden konnten, sehr abhängig natürlich von den in mehreren Jahrhunderten
wechselnden klimatischen Verhältnissen.

Das Rodungsgebiet am Eselskopf stimmt in groben Zügen überein mit der nur
wenige Meter mächtigen unteren Buntsandsteinschicht. Als schmaler Streifen
liegt sie zwischen der aus mittlerem Buntsandstein bestehenden Kuppe des
Eselskopfs und den mächtigen Massen des darunterliegenden Granits. Die einigermaßen
ebene Lage und der hohe Feldspat- und Glimmeranteil der
lehmig-sandigen Böden gestatteten wohl eine bescheidene Fruchtbarkeit. Die
Qualität der Böden dürfte derjenigen entsprochen haben, wie sie die auf Ot-
tenhöfener Gemarkung danebenliegenden Böden des Knappen- und Schlitzhofes
heute noch aufweisen.

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