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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1985/0277
Nach mündlicher Überlieferung sind die auf dem Sohlberg damals gegründeten
— heute verschwundenen — Güter durch Laienbrüder angelegt und auch
bewirtschaftet worden. Sie seien immer wieder eingegangen, wenn sie in fremde
Hände, an Lehensleute des Klosters kamen12, die offenbar weder den Eifer,
die Zähigkeit, noch den Opferwillen der um Gotteslohn wirkenden Klosterbrüder
aufbrachten. Trotz der geringen Zinsleistungen der Pächter oder Lehensträger
, die aus Naturalien wie Fastnachtshennen, Erntehühnern, Ziegen -
und Schafskäse und sonstigen landwirtschaftlichen Erzeugnissen bestanden
und damit auch den bescheidenen Erträgen angepaßt waren, konnten sich die
Pächter nur jeweils kurze Zeit halten. Vermutlich waren die Flächen zu klein,
um eine Familie zu ernähren. Sicher trugen auch die klimatischen Bedingungen
in der Höhenlage zwischen 750—800 Meter ebenso wie die daraus resultierenden
mageren Ernten dazu bei. Im Vergleich zu den benachbarten Schauenburgischen
Sohlberghöfen lagen die sogenannten Bruderhöfe höher als diese
und recht ungeschützt. Es ist auch nicht bekannt, wie groß die einzelnen Flächen
der Höfe waren und um wieviele es sich handelte. Insgesamt dürften im
Langackergebiet auf diese Weise etwa 20—30 ha landwirtschaftlich genutzt
worden sein.

Je nach Zeitläuften scheinen sich Güter- und Bewirtschaftungsgrenzen immer
wieder verschoben zu haben. Vermutlich ging das Interesse an der Bewirtschaftung
der Güter zurück, nachdem das Kloster aus Meier- und Lehenshöfen
in günstigeren Lagen besser versorgt wurde und seine Existenz somit gesichert
war.

Zusammenfassend kann gesagt werden, daß die klostereigene Hochfläche des
Sohlbergs nach unseren Erkenntnissen lange Zeiten hindurch größtenteils unbewaldet
war und landwirtschaftlich genutzt wurde. Bewaldet waren seine
steilen Hänge, die auch beweidet wurden, soweit dies möglich war. Außer dem
Sohlberg war irgendwann — in späterer Zeit13 das Gebiet um das Hirschbächle
gerodet und dort der Hirschbachhof angelegt worden, der sich durch die Jahrhunderte
hielt und als sog. Halbmeierhof bewirtschaftet wurde. Der Hof bestand
noch zur Zeit der Säkularisation und ging dann durch Kauf in das
Eigentum der Familie des Meiers über.

Daß das Kloster versuchte, durch Rodung an seinen Randgebieten sein begrenztes
Areal über die fließenden Grenzen auszudehnen, ist aus den Streitigkeiten
mit den Genossen der Ulmer Mark bekannt, die Jahrhunderte dauerten
. Es versuchte aber auch in den angrenzenden schauenburgischen Waldungen
im Norden des Sohlbergs noch im 18. Jahrhundert zu roden, nicht für den
eigenen Bedarf, sondern um dort zumindest einigen seiner Klosterknechte
Siedlungen zu verschaffen. Diese sind wieder verschwunden, nachdem das
Kloster aufgelöst wurde und die Klosterknechte ihre Verdienstmöglichkeiten
verloren hatten.

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