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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1985/0279
Klosterzeiten keine Aufzeichnungen existieren. Daß die sogenannte „Melkerei
"14 am Fuß des Vogelskopfes in erster Linie dem Klostervieh zur Verfügung
stand, ist allgemein bekannt. Das Melkereigebäude war nicht groß, seine Spuren
sind im Bereich der damaligen vom Vieh benutzten, heute von der Gemeinde
Ottenhofen zur Wasserversorgung der Gemeinde dienenden Quelle,
noch zu erkennen. Es ist heute Wasserschutzgebiet.

Vermutlich dienten sowohl die blockfreien Hänge zwischen Melkerei und Melkereikopf
als auch die Hänge des Schwabenkopfs als Weidefläche des Milchviehs
. Es konnte täglich von hier aus zum Melken beigetrieben werden, während
die entfernteren flacheren Hänge zwischen Schliffkopf und Vogelskopf
der Sommerweide des Jungviehs vorbehalten wurde. In den Wintermonaten
wurden, soweit noch witterungsmäßig möglich, auch die Reutfelder der angrenzenden
Meierhöfe beweidet, wobei sich zwangsläufig Schwierigkeiten mit
den angrenzenden Waldungen und Weiden des Bosensteiner Kolbenlochwaldes
und des umstrittenen Kapellenwaldes ergeben mußten.

Auch die jenseits des Gebirgskamms liegenden Hänge des Langenbachtals, die
heute Wald sind, dienten sehr wahrscheinlich dem Kloster als Waldweide. Auf
diese Annahme deuten hin die Abteilungsnamen Allerheiligenloch, Allerheiligenbühl
, Allerheiligenweg und Allerheiligenschleif im heutigen Staatswald
Schönmünzach, die nicht anders zu erklären sind. Diese Gebiete waren seinerzeit
Eigentum des Franziskanerklosters Kniebis, später des Benediktinerklosters
Alpirsbach, die sie wohl dem Kloster Allerheiligen gegen Entgelt zur Verfügung
gestellt hatten, nachdem für sie der großen Entfernungen wegen eine
Nutzung nicht möglich war. Die fraglichen Örtlichkeiten liegen etwa 4—5 km
Luftlinie vom Kaysersteigle an der Nordgrenze des Klosterwaldes und 7—8 km
vom Kloster entfernt. Das Vieh brauchte nur über die unbewaldeten Höhen
des Seekopfs getrieben werden, an dessen Westseite das Vieh der Schauenburgischen
Lehenshöfe, ostseits das der Baiersbronner Bauern weidete.

Die Bewirtschaftung des Waldes

Über die Bewirtschaftung der Klosterwaldungen ist aus dem Archiv des Klosters
nichts zu entnehmen. Ob der Wald planmäßig bewirtschaftet wurde und
ob es Grundsätze gab, nach denen er beholzt und beweidet wurde, ist nicht
feststellbar. Wenn es welche gab, sind sie beim Klosterbrand 1470 zugrunde
gegangen und nicht mehr erneuert worden. In den später aufgestellten Kopial-
büchern ist der Wald gelegentlich im Zusammenhang mit Rechtsgeschäften,
Verträgen, Untergängen usw. erwähnt; es sind jedoch nirgends Aussagen über
seine Bewirtschaftung zu finden, nichts über Alters-, Vorrats- und Zuwachsverhältnisse
, über Holzarten oder die Nutzung des Waldes. Erst im 17. und
18. Jahrhundert erhalten wir über Verträge Kunde von einzelnen Holzverkäufen
und die Holzabgabe an im Klosterdienst Stehenden. Man kann aus ihnen

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