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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1985/0280
schließen, daß der Wald in seinen unteren Lagen zu etwa der Hälfte aus
Buchen bestand, zur anderen Hälfte aus Tannen, beide Holzarten zumeist in
wohl sehr unregelmäßiger Mischung, während die Bestände oberhalb des
Quellhorizonts, also auf den mittleren Buntsandsteinböden auch mit Tannen,
überwiegend jedoch mit Fichten bestockt waren. Die günstige Zusammensetzung
des Waldes bildete anscheinend Jahrhunderte hindurch die Voraussetzung
für eine gesunde wohlgeordnete Wirtschaftsführung, wie sie von anderen
Historikern auch der allgemeinen Wirtschaftsführung des Klosters nachgerühmt
wird. Einer nachhaltigen Holzversorgung war man sich jedenfalls bewußt
. Die Inhaber der Meierhöfe konnten auch ihren Bauholzbedarf im Klosterwald
decken15, wenn es auf ihren Reutfeldern, die neben der Weide hauptsächlich
ihrer Brennholzversorgung dienten, keines gab.

Der Wert des stetig und über den Eigenbedarf hinaus zuwachsenden Holzes
als Einnahmequelle dürfte wohl erst dann erkannt worden sein, als sich die
Verkehrsverhältnisse verbesserten. Es bestanden ja nur wenige Wege, die unzweifelhaft
nur den bescheidensten Ansprüchen genügten. Seit der Klostergründung
gab es die Hauptverbindung in „die große Welt" zunächst über
Lautenbach nach Oberkirch über den Sohlberg, die heute noch Allerheiligen
Steig heißt. Der zweite wichtige Weg von der Ebene nach dem Kloster führte
durch das Kappler- und das Unterwassertal, dann durch den Waldulmer Allmendwald
zur Ursulakapelle, wo sich die beiden Wege vereinigten. Der dritte
Weg führte nach Oppenau, aber nicht durch das Lierbachtal, sondern ebenfalls
über die Ursulakapelle, den Eselskopf und den Langen Acker, den
Braunbergrücken und den Rinkenhof, von wo aus dann das Lierbachtal begangen
wurde oder von wo man auch entlang des Ramsbachs unterhalb von
Oppenau ins Renchtal gelangen konnte. Nördlich des Rinkenhofs dürfte das
Lierbachtal kaum befahrbar gewesen sein. Wollte man vom Kloster aus ins
Lierbachtal oder nach Oppenau, mußte man über den Hirschbachhof die Barriere
der Büttensteiner Wasserfälle überwinden. Dieser Weg kann nur wenig
benutzt worden sein. Von ihm wie von den übrigen Talwegen des Oppenauer
Tales heißt es bei Börsig16 „Trotz Wegemeistern in den Talrotten befand sich
ein solcher Talweg gewöhnlich in einem Zustand, der das Bett des streckenweise
unmittelbar neben ihm hinfließenden Talbaches, bei geeignetem Wasserstand
zum Flößen dienend, bei geringerem für das Befahren mit Pferden
oder Ochsengespannen geeigneter machte, als der Weg daneben". Vielfach
dürfte dabei dem Bachbett der Vorzug gegeben worden sein, wobei auf solcher
Wegstrecke ein Pferd vor das andere gespannt wurde.

Wohl auf den meisten Wegen war der Steigungsverhältnisse und ihres schlechten
Zustandes wegen das Fahren schwierig, der Holztransport, vor allem über
größere Entfernungen ein mühsames und für die Zugtiere ein qualvolles
Unterfangen. Für Steigungen brauchte man Vorspann, abwärts mußte man
ketschen, d. h. mit einem Holzstück bremsen. Aus diesen Gründen ist anzu-

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