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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1985/0281
nehmen, daß in der früheren Klosterzeit wohl auch kein Holz auf größere Entfernungen
außerhalb des Klosterbereichs transportiert worden ist. Schon im
Klosterwald, der in den höheren Lagen der Weide, in den unteren der Eigenversorgung
mit Holz diente, blieb der Transport des Holzes mit Schwierigkeiten
verbunden. Ochsen schleiften das Holz heran; sie waren den Sommer über
in einem Stall des ,,Ochsenwaldes" untergebracht. Nach dem Inventarverzeichnis
anläßlich der Säkularisation besaß das Kloster fünf Paar Ochsen, von
denen zumindest 1 Paar ständig dem Holztransport, dem Schleifen des Holzes
und dem Beibringen zum Kloster dienten. Daß es wie im benachbarten Oppenauer
Allmendwald mit Bohlen belegte Lottwege gab17, ist anzunehmen; technische
Neuerungen setzten sich ja zumeist auch bald in der Nachbarschaft
durch, sobald sie sich als zweckmäßig erwiesen. Vielleicht wurden sie auch wie
anderwärts mit Seife geglättet, um die Reibung beim Holzschleifen zu vermindern
, was heute nicht mehr feststellbar ist.

Der umfangreiche Wegebau des 19. und 20. Jahrhunderts hat mit seinen vielen
Straßen das Bild des Waldes so einschneidend verändert, daß der Verlauf
nur noch weniger alter Wege, z. B. des alten Zufluchtsweges und des Weges
zum Steinmäuerle rekonstruierbar ist. In den späten Jahrhunderten der Klosterzeit
sowie auch noch im 19. Jahrhundert gab es für den Holztransport nur
die Talwege, auf denen im flacher geneigten Gelände das Holz mit Ochsen geschleift
, im steilen Gelände schießen gelassen wurde, wodurch natürlich oftmals
starke Schäden am stehenden Holz entstanden sind, die noch vor kurzem
sichtbar waren. Bis zum 17. Jahrhundert scheint somit das Holz hier außer zur
Selbstversorgung keine wirtschaftliche Rolle gespielt zu haben, weil es übergenug
gab und sonst nicht zu verwenden war. Vielleicht war dies auch mit der
Grund für die immer wieder in Angriff genommenen Rodungen, durch die ein
Ausgleich zwischen zu hoher Holzproduktion und zu geringen landwirtschaftlichen
Erträgen angestrebt werden sollte.

Der große Holzverkauf 1609

Die Verhältnisse änderten sich, als das bischöflich-straßburgische Renchtal
mit dem Kloster Allerheiligen 1604 an den Herzog Friedrich I. von Württemberg
verpfändet wurde. Dieser richtete ein Eisenhüttenwerk in Oberdorf bei
Oberkirch ein, wofür viel Holz aus den umliegenden Waldungen eingeschlagen
werden mußte. Nicht nur wegen des Widerstandes der Bauern, sondern
wohl auch deswegen, weil nach Ansicht der württembergischen Forstbeamten
die Gemeinschaftswaldungen „zum Erbarmen planlose und willkürliche
Waldverwüstungen18 aufwiesen, sah Friedrich I. ein, daß in den Gemeinschaftswaldungen
, wenn überhaupt, so nur unter großen Widerständen nur
geringe Holzmassen eingeschlagen werden könnten. Die Hauptmasse sollte
daher der Klosterwald liefern, der allgemein als ungenutzt, gepflegt und vor-

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