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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1985/0292
fand. Es gestattete 1785 einem markgräflichen Jäger, große Mengen von
Nutz- und Brennholz zum Hauen selbst anzuweisen. Dieser berichtete auch
seinem Dienstherren, dem markgräflich-badischen Oberjägermeister von
Geusau, daß das Kloster schöne Waldungen und viel entbehrliches Holz
habe31.

Das Kloster verkauft zu dieser Zeit ferner 18000 Rebstecken an einen Baiers-
bronner Händler32, vermutlich Kastanien und Eichen. Es muß nach den damaligen
waldbaulichen Verhältnissen angenommen werden, daß es diese nicht
im Klosterwald, sondern in den Waldungen seiner Meierhöfe gab.

Unter vielen anderen Verkäufen sei noch ein Verkauf aus dem Höllwald im
Unterwassertal an Kappler Bürger zur Verkohlung auf dem dort vorhandenen
Kohlplatz erwähnt33.

Der größte und letzte Holzverkauf des Klosters wird 1798 mit dem Gerichtszwölfer
und Handelsmann Schrempp in Oberkirch abgeschlossen34. Er ist mit
den Holzhieben in den „Schremppenschlägen" im Lierbachtal, wie die Waldabteilungen
zwischen dem Lierbach und dem Braunbergrücken seitdem im
Volksmund heißen, in die Geschichte des Klosters eingegangen. Schrempp
hatte 1796 dem Kloster Gelder vorgeschossen, damit es seine hohen Kriegskontributionen
an die französische Besatzungsarmee zahlen konnte. Da das
Kloster nicht in der Lage war, seine hohen Schulden zurückzuzahlen, es
außerdem hohe Schulden für gelieferte Waren und vor allem auch Zinsen für
alle diese Schulden zu zahlen hatte, überließ es Schrempp und seinen Gesellschaftern
um die Summe von 28000 Gulden Reichsgeld die Nutzung fast derselben
Waldteile, die nahezu 200 Jahre vorher zur Eisenerzverhüttung nach
Oberkirch verkauft worden und jetzt wieder hiebsreif waren. Der Holzhieb
sollte innerhalb von 15 Jahren durchgeführt werden. Allerdings konnte zur
Zeit des Bestehens des Klosters nur mehr ein Teil eingeschlagen werden, die
Hauptmenge erst nach der Säkularisation, nachdem die neue badische Forstverwaltung
die Holzhiebe zunächst eingestellt hatte, weil Devastationen befürchtet
wurden. Erst nach gerichtlichen Auseinandersetzungen wurden die
Schremppschen Nutzungen 1818 abgeschlossen, nachdem die Hiebe z. T. in
andere Waldabteilungen verlegt, das Stehenlassen von Samenbäumen vereinbart
und weitere waldpflegliche Maßnahmen angeordnet worden waren.

Außerdem wurden zu Ende des Jahrhunderts seitens des Klosters vermutlich
in allen hiebsreifen Waldteilen erhebliche Holzmengen eingeschlagen, da in
der bewegten Zeit der Französischen Revolution und der nachfolgenden Kriege
und den damit verbundenen Kriegsschäden im mittelbadischen Raum viel
Holz benötigt wurde. Dazu kam die Auferlegung von immer höheren Kontributionen
an die französische Besatzung. Aufgrund der Anordnungen der
französischen Rhein- und Moselarmee im rechtsrheinischen Gebiet waren die
an Fürsten, Herrschaften, Klöster und Kirchen zu zahlenden Zinsen, Renten,

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