Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1985/0293
Zehnten, Gefälle und sonstigen Abgaben nämlich nicht mehr an diese, sondern
an die Einnehmer der Besatzungsarmee zu zahlen. Diese Anordnung hatte
das Kloster hart getroffen. Als es im Jahre 1797 3600 Gulden Kriegssteuer
nicht zahlen konnte, wurde der Oberkircher Kellerer des Klosters als Geisel genommen
und nach Straßburg abgeführt35. Die Folge war der genannte große
Holzverkauf an Schrempp.

Mit den zahlreichen Holzverkäufen der letzten Klosterzeit hatten auch die
hohen Holzvorräte abgenommen. Dazu dürften auch umfangreiche Holzdiebstähle
geführt haben, die in den ausgedehnten und offenbar schlecht überwachten
Waldungen wohl seit jeher üblich waren, in den Kriegs- und Revolutionszeiten
jedoch überhandgenommen hatten. Auch der Eigenbedarf des
Klosters an Brennholz war durch die zahlreichen Flüchtlinge größer geworden
. So kamen vom Personal des Fürstbischofs Rohan aus Ettenheim 6 Jäger
ins Kloster, die als Waldschützen eingesetzt wurden und zur Waldhut willkommen
waren. Daß ihre Tätigkeit zur Verminderung der Holzdiebstähle beitrug
, darf wohl angenommen werden36.

Willkommen als Flüchtling dürfte dem Kloster der aus Premontre geflohene
Professor der Mathematik Adalbert Eisenmann gewesen sein, ein früherer
Klosterschüler. Das Kloster nutzte die Gelegenheit, den Klosterwald durch ihn
erstmals vermessen zu lassen37. Leider ist die wertvolle Arbeit verloren gegangen
.

Die Notlage des Klosters scheint seinerzeit allgemein bekannt gewesen zu sein.
Nach zeitgenössischen Berichten wollte es sogar Wald verkaufen, wozu der
Karlsruher Hofjude Jakob Hirschel nach Allerheiligen gekommen war38. Zu
Verkäufen von Wald kam es jedoch nicht mehr.

Die Säkularisation

Nach Aufhebung des Klosters im Jahre 1803 wurde der Klosterwald zunächst
von dem damaligen markgräflichen Forstamt Mahlberg übernommen, doch
bald darauf dem neuerrichteten Oberforstamt Oberkirch in Gengenbach zugeteilt
.

Der Übernahme des Klosterwaldes durch die markgräfliche Verwaltung verdankt
die nachmalige großherzoglich badische Forstverwaltung die ersten,
allerdings nur geschätzten und oftmals sehr ungenauen Angaben über seine
Größe, Zusammensetzung und die Namen der Waldteile bzw. Abteilungen.
Der mit der Aufhebung des Klosters beauftragte Kommissar v. Lassolaye hatte
den Auftrag erhalten, den gesamten Klosterbesitz und seine Erträge abzuschätzen
, wozu natürlich auch die Waldungen und Klosterhöfe gehörten.

„Was aber den jährlichen reinen Ertrag der Waldungen, dieses wichtigen Teils des Klostervermögens
anbelangt, dieses auszumitteln bleibt der Untersuchung erfahrener Forstmänner vorbehal-

293


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1985/0293