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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1985/0296
Die Seelsorger der Riedpfarrei Ottersdorf seit der Gründung
der Pfarrei im Jahre 1415 bis nach dem Dreißigjährigen
Krieg

Franz Ruf

Einführung:

Der heute etwa 2200 Einwohner zählende Rastatter Stadtteil Ottersdorf im
Westen der Stadt war bis zum Jahre 1971 eine selbständige Gemeinde. Der Ort
dürfte noch in der ersten Ausbauzeit bald nach der germanischen Landnahme
ebenso wie seine Nachbarorte Plittersdorf und Wintersdorf gegründet worden
sein. Diese beiden Nachbardörfer wurden bereits im 8. Jahrhundert erstmals
urkundlich erwähnt und lagen damals auf der linken Seite des Rheins im Elsaß
und im Einflußbereich des Klosters Weißenburg. Dasselbe darf man für das
zwischen beiden Orten gelegene Dorf Ottersdorf annehmen, das allerdings
erst am 11. Mai 1318 zum erstenmal in einer datierten Urkunde genannt wird.

Als um 990 Kaiserin Adelheid, die Witwe des Kaisers Otto des Großen, im
benachbarten elsässischen Selz (franz. Seltz) ihr Grabkloster gründete, kam
Ottersdorf offensichtlich auch bald danach zusammen mit den anderen Riedorten
Plittersdorf, Wintersdorf, Dunhausen und Muffenheim in den Besitz
der Reichsabtei Selz. Dieser Besitz wurde später oft „Sankt Adelheids Eigen"
genannt, wozu auch regelmäßig die genannten Riedorte gerechnet wurden.

Nachdem aber die Markgrafen von Baden Vögte des Klosters Selz geworden
waren, gerieten die Riedorte immer mehr in den Einflußbereich und schließlich
in den Besitz der Markgrafen. Seit etwa 1400 bis 1790 gehörten sie zum
markgräflichen Amt Stollhofen und kamen anschließend zum Oberamt
Rastatt.

Auch kirchlich vollzog sich ein Übergang von der ursprünglichen Zugehörigkeit
zur elsässischen Pfarrei Selz innerhalb des Kapitels Unterhagenau zur
selbständigen Pfarrei Ottersdorf, die später zum badischen Dekanat Ottersweier
der Diözese Straßburg kam. Aber das Recht zur Besetzung der Pfarrei
Ottersdorf und die Pflicht zur Unterhaltung des Pfarrers, des Pfarrhauses und
des Chorgebäudes der Kirche verblieben weithin bis zum Jahre 1790 der Abtei
Selz, bzw. seit dem Jahr 1481 dem dortigen Chorherrenstift und später der
Kurpfalz als dessen Rechtsnachfolgerin.

Aus diesen recht unterschiedlichen Zuständigkeiten ergaben sich immer wieder
Spannungen, deren Austragung sich in zahlreichen Akten niederschlug,
wodurch heute noch ein guter Einblick in die früheren Verhältnisse der Pfarrei
Ottersdorf möglich ist. Ottersdorf war bis zum Jahre 1780 die einzige Pfarrei

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