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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1985/0314
12. Von einer Hochzeit 1 Maß Wein (damals in Baden 1,5 1), für eins zu essen und für 2 Kreuzer
Brot. Für ein Hochzeitsamt 2 Schilling zusätzlich.

13. Für eine Kindstaufe 1 Maß Wein.

14. Als Gemeindeschreiber für die Gemeinderechnung zu schreiben 4 fl jährlich.

Außerdem war in allen Gemeinden der Lehrer wach- und fronfrei.

Verglichen mit anderen Gemeinden stellte sich der Lehrer und Mösner in Hofweier
nicht schlecht. Als Schmautz diese Vergütungsordnung der Grundherrschaft
, Baron Franckenstein in Ockstadt, meldete, machte er folgende „Aufbesserungsvorschläge
" für den Schulmeister:

1. Bey so angewachsener Jugend müßte das Schulhaus vergrößert werden12.

2. Weil so viele Eltern mangels Geld und Holz ihre Kinder nicht in die Schule
schicken, sollten dem Lehrer von der Gemeinde statt 8 Klafter 10 Klafter jährlich
geliefert werden, dafür entfällt das tägliche Scheit Holz pro Kind im Winter
. Statt des Schulgeldes von 1 Kreuzer pro Kind und Woche sollten dem Lehrer
von der Gemeinde 20 fl jährlich mehr bezahlt werden (wenn alle Kinder die
Schule besuchten, betrüge das Schulgeld etwa 30 fl).

3. Solle dem Lehrer aus der Allmend 1/2 Tauen Wiese überlassen werden, damit
er eine Kuh halten kann, und dafür solle er mit 20 fl mehr von der Gemeinde
(statt der 30 fl) zufrieden sein. Daher rührt wohl auch die
„Schulmatt" im Bruch.

Diese Anregungen wurden von der Herrschaft übernommen und der Gemeinde
zur Pflicht gemacht. Sie verrät sicher eine echt soziale Haltung des Pfarrers
der armen Bevölkerung, aber auch dem Lehrer gegenüber. Sie befreite ihn von
einer bedrückenden Bettlerhaltung, wenigstens teilweise.

Die Lehrer in Hofweier im 18. Jahrhundert

Es muß noch einmal darauf hingewiesen werden, daß die Aktenlage bezüglich
Schule und Lehrer in allen Gemeinden sehr dürftig ist. Es ist fast unmöglich,
Namen von Lehrern jener Zeit festzustellen. Da und dort taucht mal einer auf
in einem der Standesbücher oder auch in einem Aktenvermerk. Hinsichtlich
des besagten Zeitraums sind wir in Hofweier dadurch, daß Pfarrer Schmautz
in allen gemeindlichen Angelegenheiten sehr aktiv war, in einer glücklichen
Lage. Er nennt einige Lehrer mit Namen, andere konnte der Verfasser in Standesbüchern
feststellen.

Als frühester Lehrer konnte ein Johann Baumann im Totenbuch gefunden
werden, er starb 1680. Im Taufbuch taucht dann Johann Wilhelm Mehl als
Lehrer auf, der 1684 sein erstes Kind taufen läßt, dann wieder um 1700 ein
Lehrer Johann Jakob Kayer. Nach 1700 bekommen wir dann festeren Boden

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