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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1985/0315
unter die Füße. Im Franckensteinschen Archiv taucht als erster Lehrer ein
Franz Ignaz Hug auf, der sich bei der Ausschreibung der Schulmeisterstelle in
Hofweier 1721 wieder bewirbt und dabei darauf verweist, daß er schon einmal
8 Jahre hindurch Lehrer in Hofweier gewesen sei. „Als aber vor 4 Jahren
(muß heißen 7 Jahre, denn Schmautz kam 1714 nach Hofweier) Herr Pfarrer
Keßler diese Pfarrei verlassen und Herr Pfarrer Schmautzen solche überlassen
müssen, welcher ohne eintziges Begehren der Burgerschaft gleich ein kleines
Orgelwerkhle in alldasiger Kirchen gekauft, ich aber solches zu schlagen nicht
informiert bin ... als daß ich den Dienst allein dieser Ursachen willen verlassen
müssen", er war dann in „Ottenheimb" Schulmeister und möchte wieder
nach Hofweier zurück.

Demnach darf man annehmen, daß Hug etwa seit 1707 Lehrer in Hofweier
war, denn 1715 hat Schmautz das „kleine Orgelwerkhle" auf eigene Kosten
von 120 fl angeschafft, es war die erste Orgel in Hofweier, wie aus dem „Manuale
" zu entnehmen ist.

Nach Hug war ein Christoph Doli Ludimoderator in Hofweier, dem aus unbekannten
Gründen 1721 gekündigt worden ist und der sich trotz der Kündigung
noch einmal bewarb. Schmautz verwendete sich am 2. 3. 1722 für Doli, den
der Amtmann und der Stabhalter verdrängen wollen. Doli sei „im Mösner-
dienst, auch im Schuldienst, als Orgelschlagen, Choral singen, im Lateinischen
so zur Fortpflanzung unseres Gottesdienstes nötig, auch in der Stimme
item in der Kinderinstruction, wie ich in oftmaliger Visitation der Schulen gefunden
. . ., daß ich auf ein Dorf ein Tauglicherer nicht wünschen könnte".
Der Stabhalter wolle „onexaminierter übereylter weis" den von Goldscheuer
(Caspar Rudolf) annehmen, der aber eine schlechte Stimme habe, im Choralgesang
gar schlecht versiert sei, an einer Hand fehle ihm ein Finger, was beim
Orgelschlagen sehr hinderlich sei — ein „incapables subjectum". Trotz dieses
Einspruchs erhielt Caspar Rudolf die Stelle. Er muß aber nicht lange in Hofweier
gewesen sein. Denn schon 1728 wurde der Schulmeister Franz Anton
Bahr „cassiert" und zog weg. Die Stelle wurde neu ausgeschrieben. Schmautz
wurde wieder aktiv und schlug nach eingehender Examinierung einen Jacob
Ernst von Waldsteeg vor, der noch ledig sei, sich noch etwas sagen lasse (was
bei Schmautz sehr wichtig war), und einmal eine Tochter aus Hofweier heiraten
könne (!). Es sei höchste Zeit, die Stelle wieder zu besetzen. Die meisten
aus dem Gericht seien geneigt, den wirklich infamen Zapf zu behalten, dessentwegen
Aufstand und Unruhe unter den Bürgern zu befürchten seien. In
diesem Zusammenhang schickte Schmautz die Besoldungsliste und den Verbesserungsvorschlag
nach Ockstadt zu Franckenstein.

Diesmal setzte sich die Grundherrschaft über Vogt, Gericht und Pfarrer hinweg
und schickte von sich aus den neuen Lehrer aus ihrem Gebiet: Johann
Philipp Horadam aus Erbach (Rheingau) „in ansehung seiner ausgerühmten
capacität, treu, fleiß und frommigkeit"13. Dieser Horadam ist der Stammva-

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