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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1985/0327
mündlicher Rücksprache mit dem Pfarramt in Ottrott am 29. 9. 1983 wurde
die dortige Orgel im Jahre 1722 von Andreas Silbermann für das Benediktiner
Kloster in St. Leonhard (2 km von Ottrott entfernt) gefertigt und kam im Jahre
1794 in die dortige Kirche. Ihre Disposition ist:

Im Gegensatz zu Ottrott war die Orgel in Altenheim aber „wie ein Rück Posi-
tif gesteh", d.h. sie war in die Emporenbrüstung eingebaut (Brüstungspositiv
). Hohn beschreibt in der obengenannten Arbeit: „Andreas Silbermann hat
gelegentlich kleine Werke mit diesem Prospekt als Brüstungspositive eingerichtet
."8

„Die Altenheimer Orgel war gleichsam der Vorposten der Silbermännischen
Kunst, der lange und einsam die Stellung halten mußte. Ihr Bau war vielleicht
noch mehr ein Werk des Zufalles und der praktischen Umstände als ein Zeichen
bewußter Überlegung und fortschrittlicher Gesinnung. Erst nach Jahrzehnten
kamen die großen und berühmten Silbermannorgeln über den
Rhein"9.

„Bei diesem Orgelbau machte Silbermann Bekanntschaft mit dem Altenheimer
Schulmeister Johann Heinrich Leuthäuser (Leutheußer), der vielleicht die
treibende Kraft in der Beschaffung der Orgel war. Leuthäuser, der der Lehrerfamilie
zu Obenheim entstammte, kam um das Jahr 1719 nach Altenheim10.
Er war ein Original, wie die Leuthäuser überhaupt noch heute in Altenheim
unvergessen sind, wo sie nach alter guter Art in 3 Generationen als Lehrer,
Organisten und Mesner tätig waren.

Über das freundschaftliche Verhältnis zwischen Silbermann und Leuthäuser und das (gespannte)
Verhältnis zwischen Silbermann und dem Orgelmacher Merckel klärt uns folgende sarkastische
Anekdote auf, die J.A. Silbermann als typisch für die Beziehungen zu Merckel aufzeichnete":

Frauenholtz, der Kapellmeister an der neuen Kirche, Ratsherr Hammel, ein guter Klavierspieler,
Zornenmüller Hüttner, der bekannte Organist, und der Schulmeister — Organist Leuthäuser hatten
sich zu einem Glas Wein bei Andreas Silbermann eingefunden. Da versprach Leuthäuser, der
ganzen Runde und Merckel „eine Freude" zu machen. Er ging in dessen Haus und erkundigte
sich nach einem Clavichord. Dabei fragte er: „Wie heißt der andere Orgelmacher, der noch hier
ist, der an der Münsterorgel etwas gearbeitet? — Merckel: Silbermann. — Leuthäuser: Er wird
nichts mehr arbeiten, eben als ich durchs Münster ging, waren viele Leute da, und es hieß: Der
Orgelmacher ist heruntergefallen und hat den Hals abgestürzt. — Merckel drehte sich auf dem
Absatz herum und rief freudig zu seiner Frau: Der Silbermann ist von der Münsterorgel heruntergefallen
und hat den Hals abgestürzt. Er befahl, sogleich ein Glas Wein zu bringen. Leuthäuser
verabschiedete sich schnell. — Organist Schottel von St. Nikolaus kommt die Gasse herauf — war

Prestant

Bourdon

Nazard

Doublette

Tierce

4'
8'
3'
2'

1 3/5'
3 fach

2 fach

Fourniture
Cymbale

327


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