Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1985/0330
auftragt, das Instrument zu schätzen. Aus seinem Bericht vom 2. April 1810
ist der damalige Zustand des alten Orgelwerks zu ersehen.

„Dem großherzoglichen Oberamt in Mahlberg.
Die alte Orgel betreffend in Altenheim.

Nachdem ich Unterschriebener am 1 ten dieses die alte Orgel in Altenheim in
Augenschein genommen, untersucht und alle Theile derselben durchgesehen
habe; so fand ich, daß der Vorrath an ächtem Zinn, Metal und Blei sehr gering
und dazu 90 Jahr alt ist.

Die 2 Bälgen sind wenig oder gar nichts werth; denn sie sind ausgebraucht und
halten beinahe nicht mehr zusammen. Sie haben auch wirklich an mehreren
Orten Luft. Der alte 8 füßige, durch Deckung zu 16 fußton gemachte Subbaß
muß geöffnet, und wenn man findet, daß er noch etwas brauchbar ist, zu 8
fußton umgeändert werden; weil er so, da er allein das Pedal ausmacht, nicht
angibt.

Wenn nun eine Gemeinde oder Orgelmacher diese äußerst veraltete Orgel, die
eine zu ihrem Gebrauch, der andere zum Verkauf annehmen will; so kann sich
jeder Rechnung machen, daß er noch ein Beträchtliches darauf verwenden
muß, wenn sie noch für einige Zeit in brauchbaren Zustand gebracht werden
soll.

Es ist mir daher unmöglich, dieses Werkchen, so wie es dastehet, höher, und
zwar im höchsten Werth, anzuschlagen, als für fl 400,—.
Lahr den 2 ten April 1810.

Bannmeyer. Cantor."

Natürlich interessiert das weitere Schicksal der Altenheimer Silbermannorgel
nach ihrer Übergabe an Schaxel. Dieses Thema klingt schon an in einem Bericht
von Mathias und Wörsching über die Orgel in Bolsenheim im Elsaß. Es
heißt dort: „Der Fall Bolsenheim ist noch nicht aufzuklären. Vogeleis berichtet
: .Orgelbauer Gries (Kriess) von Molsheim schenkte mir 1897 die in der dortigen
Orgel aufgefundene, von Silbermanns Hand geschriebene Inschrift:
,Anno 1722 wurde diese Orgel gemacht von Andreas Silbermann zu Straßburg
.' Aber weder im Silbermann Archiv, noch bei Lobstein findet sich irgendein
Anhaltspunkt. Es kann sich somit bei der damals abgebrochenen Silbermannorgel
nur um ein 1722 vollendetes und später hierher versetztes Werk
handeln. Es kämen das Positiv Nr. III (Kolbsheim) oder die Orgel von Altenheim
in Betracht, die 1812 dem Orgelmacher Schaxel überlassen worden
war"17.

Eine noch nicht veröffentlichte Arbeit von P. Meyer-Siat (Schiltigheim) aus
dem Jahre 1980 über „Die drei Orgeln von Bolsenheim" bringt die endgültige
Klärung. Der Autor schreibt: „Nach unserer Ansicht hat kein Silbermann je
eine Orgel für Bolsenheim gebaut. Die Silbermannorgel, die Kriess 1889 ent-

330


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1985/0330