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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1985/0340
Abschließend kann gesagt werden, daß gegen die Abnahme der Orgel keinerlei
Bedenken bestehen. Das Werk ist liturgisch und künstlerisch wertvoll, und die
Gemeinde Altenheim kann zu der hervorragenden Orgel herzlich beglückwünscht
werden. Der Orgelbauanstalt Steinmeyer gebührt für die sorgfältige
und meisterhafte Ausführung der Orgel alle Anerkennung."

Eine endgültige Beurteilung der heute in der Altenheimer Kirche erklingenden
Orgel ist nur durch den Fachmann möglich, der das Werk selbst spielt, die
technischen Vor- und Nachteile kennt und nach den zahlreichen Orgelkonzerten
in den vergangenen Jahren auch im Zusammenwirken mit Kirchenchor
und Instrumentalmusik die klanglichen Qualitäten des Instruments bemessen
kann. Es darf nicht vergessen werden, daß die durchaus positive Beurteilung
der Orgel durch das Orgelprüfungsamt in Karlsruhe im September 1952 in
eine Zeit fällt, in der angesichts der wirtschaftlichen Notlage nach dem verlorenen
Krieg die Maßstäbe in der Bewertung bescheidener ausfielen, als es
heute, dreißig Jahre später, der Fall wäre. Um so mehr interessiert eine objektive
Stellungnahme in der heutigen Zeit, unabhängig von jedweden wirtschaftlichen
und modischen Einflüssen.

Ich danke unserem Organisten und Chorleiter, Herrn Alfred Lauel für seine
interessanten Ausführungen, die uns zweifellos ein wirklichkeitsnahes und
nichts beschönigendes Urteil über die heutige Orgel vermitteln. Er schreibt:

„Vom Altar aus gesehen bieten der Orgelprospekt mit dem Kirchenfenster
(Halbrundfenster in der Westwand des Langhauses) einen guten Anblick und
kann als gelungen bezeichnet werden.

Die Orgel ist aber denkbar ungünstig aufgebaut, und zwar ist der Abstand
zwischen Hauptwerk und Positiv (in der Brüstung der Westempore) zu groß.
Dadurch erhält man in der Heizperiode verschieden gestimmte Werke
(Außenwand kalt, Kirchenraum mit Positiv warm), die nicht mehr gekoppelt
werden können. Die vollkommen offene Aufstellung der Werke erzeugt eine
völlig diffuse Klangabstrahlung. Schon Ende der fünfziger Jahre baute auch
die Firma Steinmeyer nur noch Orgeln mit nur zum Kirchenraum offenem
Gehäuse (wie seit jeher üblich).

Der Kirchenchor singt äußerst ungern auf der Empore. Durch den Blasbalg
des Positivs ist ein viel zu hohes Dirigentenpodest entstanden, das nicht zu benützen
ist. Der Chor ist dadurch ca. 2,5 Meter von der Brüstung (einschließlich
Positiv) entfernt. Es sind keine passenden Stufen zur Choraufstellung
vorhanden. Ein kleiner Chor kommt sich verloren vor. Außerdem wollen in
unserm optischen Zeitalter die Zuhörer die Musizierenden sehen, der Chor
will gesehen werden. Vor dem Altar ist der Chorklang besser.

Albert Schweitzer empfahl 1952 bei einer zweimanualigen Orgel Hauptwerk
und Schwellwerk, weil mehr Klangvariationen möglich sind. In der Blütezeit

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