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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1985/0344
gemeinde Nordrach-Kolonie. Bis zum heutigen Tage versehen beide Glocken
ihren Dienst.

Für die Harmersbacher Kirche besorgte die Augsburger Firma Hamm für die
— selbst wenn man die einsetzende Inflation berücksichtigt — stolze Summe
von 320000 Mark das neue Geläute. Im Oktober 1921 wurden drei, im Januar
1922 drei weitere geliefert, da der erste Guß für die 1., 2., und 6. Glocke mißlungen
war. Die größte Glocke wog jetzt stolze 48 ztr, die kleinste gerade noch
190 kg, insgesamt wog das Geläute (H, dis, fis, gis, h, eis) 5 305 kg.

Aber auch diese Glocken wurden nicht alt. Bereits im April 1940 machte ein
Erlaß des damaligen Generalfeldmarschalls Göring bei den Pfarrämtern die
Runde. Es wurde von Berlin aus aufgefordert, zur „Durchführung des Vierjahresplanes
über die Erfassung von Nichteisenmetallen" die Glocken aus
Bronze anzumelden und abzuliefern.

Man schien den Widerstand der Bevölkerung zu ahnen, vorerst sollte die Meldung
geheim erfolgen. Gleichzeitig witterte eine Firma ein reich weites Geschäft
. Die Firma Telefunken, in Verbindung mit der Calig, bot den Pfarrämtern
an, zur „Erhaltung des Originalklanges der Glocken" eine Schallplattenaufnahme
anzufertigen. Billig war der Spaß keineswegs, außerdem fordert die
Firma von den Interessenten, einen Teil des Rohstoffes für die Platten zu liefern
. Die Bezüge von Schellack (ein indisches Produkt), das zur Herstellung
der Platten benötigt wurde, waren durch den Krieg unmöglich. Für die neuen
Platten sollte dieselbe Menge alter abgeliefert werden. Im März 1942 hatte den

Der,,Glockenfriedhof" am Zeller Bahnhof 1942. Aufn. Archiv Lehmann
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