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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1985/0350
Weiter hat der hiesige Bürger und Gutsbesitzer (Gemeinderath) Anton Braun
ebenfalls einen Reisigbosch, der bisher einen unbedeutenden Holzertrag
bracht, mit Rebstöcken von edlen Trauben bepflanzt, wie es der Handelsmann
Goegg tat.

Endlich kann man es nicht unterlassen, die Stärke dieser Weine hinzuzufügen.
Am 19. Oktober 1838 wurden in den alten Reben des Handelsmannes Goegg
durch Stabhalter Brandstetter, Ulm, Trauben abgelöst, und es wurden mit der
„Aexlischen"14 Mostwaage ein Mostgewicht von 94 Grad festgestellt. Von
dem neuen Goeggschen Rebberg besteht Hoffnung, noch mehr Mostgewichte
(Stärke) zu erhalten."

Tiergarten, den 18. August 1839

Der Gemeinderat

Bei dem in dem vorstehenden Gemeinderatsbericht öfters angeführten Handelsmann
Franz Ignatz Göegg handelt es sich um den früheren Besitzer der
Weinberge, die heute noch unter der Bezeichnung „Schliphagesberg" jedem
Tiergärtner ein Begriff sind. Herr Goegg hat im Jahre 1848 auf alten Fundamenten
das sogenannte „Schlößlein Gögg" im Obertal erbaut. 1884 hat Obergerichtsrat
Friedrich Schliphake, wohnhaft auf Schloß Rodeck bei Kappelrodeck
, den gesamten Goeggschen Besitz für 32 490,— Mark erworben. Heute
ist es im Besitz von Karl Eckenfels, bzw. von Frau Zäzilia Schächtele, geb.
Eckenfels.

Ein weiterer Beweis, daß bereits in der Mitte des vorigen Jahrhunderts der
Weinbau in Tiergarten eine große wirtschaftliche Bedeutung hatte, geht aus
einem Großherzoglichen Inspektionsbericht hervor, welcher im „Landwirtschaftlichen
Wochenblatt für das Großherzogtum Baden" am 30. August
1844 veröffentlicht wurde. Hier ist u.a. folgendes zu lesen:

„Die besten Lagen sind vorzugsweise mit meist reinem Rießlinger (Klingeiber -
ger), die besten zunächst stehenden Lagen mit Klävnern und Ruländern bestockt
.

Die größeren Weinbergsbesitzer suchen stets die verschiedenen Sorten besonders
zu erhalten, wie namentlich Herr Schrempp in Tiergarten, Besitzer von
ca. 100 Stock Haufen Weingut, meist einen abgesonderten Rebsatz hat.

Von Herrn Schrempp in Tiergarten wurden vor mehreren Jahren Versuche
mit der Bockschnitterziehung und der Erziehung am niederen Rahmen ausgeführt
, von welch beiden Schnittmethoden er wieder auf die landübliche zurückkam
, da er sich überzeugt hielt, daß erstere für jene Gegend wegen der
großen Triebkraft der Reben nicht tauge und die Stöcke dran nach und nach
zu Grunde gingen, weshalb auch der Ertrag an Wein immer geringer war".

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