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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1985/0351
Interessant und erwähnenswert dürfte noch der Schluß des Großherzoglichen
Berichtes sein. Er lautet:

„Auf den Weinbau wird im allgemeinen viel Sorgfalt verwendet, die Weinberge
sind größtenteils in einem kraftvollen, gut gehaltenen Stande. Wenige für
den Weinbau nicht passende Lagen sind anzutreffen, während noch hie und
da, z.B. bei Tiergarten, zwischen Rebgütern von den vorzüglichsten Rießlinglagen
zu Wald niederliegende Abhänge vorkommen, welche, als Weinberge
benützt, hier einen wesentlich höheren Nutzen abwerfen dürften"15.

Gerade der Schlußsatz des Großherzoglichen Berichtes dürfte an den Tiergärtnern
Rebbauern nicht unbeachtet vorübergegangen sein und ihnen neuen Ansporn
gegeben haben, weitere Waldflächen zu roden und Weinberge anzulegen
.

Nach dem Bericht der Großherzoglichen Inspektion waren in der Mitte des vorigen
Jahrhunderts die Tiergärtner Rebbauern gute und fortschrittliche Winzer,
deren Weinberge in einem gepflegten Zustand angetroffen wurden. Sie blieben
auch weiterhin fortschrittlich. Ein Beweis ist die Tatsache, daß in Tiergarten
im Jahre 1893 eine eigene Rebschule angelegt wurde16. Am 27. Dezember
1893 war in dieser Angelegenheit der Bürgerausschuß versammelt. Die Frage
zur Abstimmung lautete: „Soll eine neue Rebschule angelegt werden und zwar
im I. Rebberg gleich hinter dem Haus des Franz Anton Maier"?

Von den anwesenden Bürgern stimmten 22 mit „ja" und 3 mit „nein". Der
Zweck der Anlage der Gemeinderebschule war, Rebsetzlinge, oder auch Rebstöcke
genannt, für die hiesigen Winzer zu ziehen. Nach einem Verzeichnis
von 1896 haben 16 Bürger einen Bedarf an Jungpflanzen von 2 035 Stück angemeldet
, welche auch verteilt bzw. ausgegeben wurden. Im Jahre 1897 waren
es 1 935 Rebsetzlinge.

Auch in unserem Jahrhundert war Tiergarten der Standort für ein namhaftes
Versuchsgut. Die Landwirtschaftskammer Karlsruhe pachtete in den zwanziger
Jahren die Rebflächen des Weingutes des Oberstlt. Kurt von Kummer. Sie
ließ die Flächen „umbrechen" und legte Sortenversuche an. Heute sind
die Gebäude und die Weinberge Eigentum des Valentin Schwab, Ullenburg-
straße 7.

Die Geschichte des Gemeinderebberges

Wenn vom „Tiergärtner Rebberg" die Rede ist, wird in erster Linie an den
„Gmeinsrebberg" gedacht. Dieser Rebberg war zwar bis 1974 Eigentum der
Gemeinde; doch hatten die Bürger das Recht der Nutzung. Es handelte sich also
um den sogenannten Bürgernutzen oder Allmend, dessen Geschichte hier
kurz erwähnt werden soll.

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