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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1985/0369
Erwähnte Ämter: Vorsteher (1/14, 4/6), Rabbiner (3/1, 3/12). Lehrer (1/32),
Vorbeter — Vorsänger — Lehrer (1/30, 2/19, 2/24, 2/32, 2/40, 3/8, 3/24). In
Reihen 1—3 sind hauptsächlich Diersburger begraben. In Reihen 4—8 sind
Verstorbene aus Friesenheim bestattet, eine Gemeinde, die ein Mitbenutzungsrecht
erworben hatte.

Unter den mehr als zweihundert Steinen ist einer mit einer ganz ungebräuchlichen
Inschrift. Der Verstorbene hat schon zu Lebzeiten in biblischem Hebräisch
den Text für seinen eigenen Grabstein verfaßt, sei es, daß er keine Kinder
hatte, sei es, daß er fürchtete, die Hinterbliebenen könnten etwas schreiben,
das ihm nicht behagt:

„Hier ist meine Ruhestätte

um Barmherzigkeit bitte ich.

Meine Hände, die in diesem Grab begraben sind,

haben diese Zeilen geschrieben.

Ich erhebe meine Stimme zu Gott, dem Barmherzigen,

so wie ich es an den Hohen Feiertagen tat.

So möge mich Gott unter die Aufrechten und Gerechten aufnehmen,
mich richten in Barmherzigkeit und meiner gedenken zum Guten!
Erleuchte mich mit Deinem göttlichen Wohlgefallen,
verbirg nicht Dein Antlitz am Tage meiner Not.
Erhöre mich! Antworte am Tage, an dem ich Dich rufe!
KALONYMOS, Sohn des Raphael, der Priester."

Grabstein vom jüdischen Friedhof in
Diersburg.

Die Hände weisen darauf hin, daß der
Tote aus dem Geschlecht des Priesters
Aaron stammte.

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