Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1985/0375
s. A., gestorben am Jörn Kipur 5 614" = September 1854, (4/18). Daist jener
namenlose Stein, der über den Toten doch so viel aussagt: „Hier liegt dieser
Mann, der alle seine Tage in Gottes Geboten wandelte. Er vertiefte sich in
Gottes Lehre Tag und Nacht und seine Schritte wichen nicht von der Stätte des
Gebets. Er übte Wohltat an jedem Menschen" (3/7).

Und das Grab von Esther, zu deren Gedenken aus dem Buch Esther zitiert
wurde: „Die vornehme und gelobte Frau liegt hier begraben. Esther wurde
dem König zugeführt und stand im Hof des königlichen Palastes. Alle ihre
Tage, die sie lebte, war sie voll Gottesfurcht und begnadete arme Leute. Ihre
Taten waren Wohltätigkeit und barmherzige Liebe. Das Brot der Trägheit aß
sie nie. Esther, die Tochter des Leib, gestorben am Vortag zum heiligen Sabbat
, der 11. Tevet und wurde begraben am 1. Tag im Jahre 5 612 (= Dezember
1852). Sie wurde beweint von ihrem Mann und ihren Kindern." Auf der
Rückseite findet sich in einem Vers verschlüsselt das Todesjahr: „Esther, die
Frau des Salman", gestorben im Jahr: „und Esther fügte hinzu und sie sprach
vor Gott". Die Jahreszahl ist verschlüsselt in den Worten „und sie sprach",
(4/15).

Anmerkungen:

1. Aschkenasim: Bezeichnung der europäischen Juden und ihrer Nachkommen. Im Mittelalter
aus Deutschland vertrieben, siedelten sie sich vor allem in Polen, Rußland und auf dem
Balkan an. Als Sprache entwickelten sie das Jiddische.

2. Sephardim: Bezeichnung der spanischen und portugiesischen Juden und ihrer Nachkommen,
besonders seit ihrer Vertreibung von der Iberischen Halbinsel.

Literatur:

Dr. Joseph und Michael Bayer, Diersburg im Wandel der Geschichte. Herausgeber: Gemeindeverwaltung
Hohberg. Offenburg 1984. — A. Diamant, Jüdische Friedhöfe in Deutschland. —
Vgl. auch Elfie Labsch-Benz, Die jüdische Gemeinde Nonnenweier. Jüdisches Leben und Brauchtum
in einer badischen Landgemeinde zu Beginn des XX. Jahrhunderts, in: Ortenau 60/1980,
S. 252—304. — B. Rosenthal: Heimatgeschichte der badischen Juden. 1927. Reprint Stuttgart
1981. — F. Hundsnurscher/G. Taddey „Die jüdischen Gemeinden in Baden — Stuttgart 1968".
— P. Assal, Juden im Elsaß. Moos 1984.

375


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1985/0375