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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1985/0396
Eine andere bekannte Bibelstelle findet sich im ersten Buch Samuel. Israel
schreckt mit Hilfe Gottes, der es donnern läßt, die Philister. Dazu heißt es 1.
Samuel 7, Vers 11 und 12:

Da zogen die Männer Israels aus von Mizpa, und
jagten die Philister und schlugen sie
bis unter Beth-kkar. — Da nahm Samuel
einen Stein und setzte ihn zwischen Mizpa
und Sen und hieß ihn Eben-Ezer und
sprach: bis hierhin hat uns der Herr
geholfen.

Diese beiden Beispiele aus dem Alten Testament mögen genügen. Daß das Setzen
eines Steines nicht nur zum Gedenken an ein großes Ereignis dienen kann,
sondern auch gelebter täglicher Brauch sein kann, zeigt die jüdische Sitte,
beim Besuch eines Grabes einen Stein mitzubringen und am Grabstein, also zu
Häupten des Toten, niederzulegen, — ähnlich wie Christen Blumen zu einem
Grab bringen.

In unserem Kulturraum gibt es aus der Zeit vor dem Christentum Steinzeugnisse
sowohl von Kelten, Römern und Germanen. Sie waren häufig auch mit
einer (Gedenk)-Inschrift, sei es als Rune, sei es mit lateinischen Lettern, versehen
. Das Christentum hat bei den uns heute geläufigen, gesetzten Steinen eigene
Kunstgattungen entwickelt wie die des Bildstockes oder des Kruzifixes. Die
Anlässe für das Setzen dieser Steine entnehmen wir zumeist den eingemeißelten
Inschriften. Die wichtigsten Anlässe sind die des Gedenkens (Tod durch
Blitz, Mord, Unglücksfälle etc.) oder Schwures (z.B. ein Streit wurde beigelegt
).-

Bei dem vorliegenden Kreuz, welches vor dem Josefskirchlein in Hilboltsweier
steht, sehen wir einen schön gearbeiteten Corpus.

Mit Hefen ist sicherlich Schutterwald-Höfen gemeint. So liegt es nahe, im Totenbuch
der Gemeinde Schutterwald nachzuforschen. Leider fehlt dieses jedoch
für die Jahre 1733 bis 1753, so daß wir nicht feststellen können, ob im
Jahre 1733 eine der beiden genannten Personen verstorben ist, oder ob sich ein
Unglücksfall ereignet hat, der beide dahingerafft hat. Ausgehend von der Hypothese
, daß sich die Sentenz „Cruzivix zu dem Hohen Stein" auf einen Gewannamen
bezieht, wurden die Flurnamen untersucht. Ein solches Gewann
gibt es um Höfen nicht. Der Mitarbeiter im Stadtarchiv Offenburg, Herr Nikolaus
Harter, fand jedoch, daß es in Fessenbach die Gewanne „Im Stein"
und ,,Im Oberen Stein" gibt. Nikolaus Harter durchforschte nun die Kirchbücher
von Fessenbach, da die im Kreuz eingemeißelten Zeichen Pflugschar und
Rebmesser (Bild) auf die Verbindung von Bauern und Rebleuten als den Familien
, denen die auf dem Kruzufix genannten Personen entstammten, hinwei-

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