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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1985/0411
steht darüber, daß der einstige umsichtige Landesherr des Kinzig- und Wolftales
, Graf Wolfgang von Fürstenberg, Beziehungen in die österreichischen
Lande unterhielt, wie wohl er auch in den Diensten des Kaisers Maximilian I.
gestanden hat. In seinem Urbar vom Jahre 1493 erscheint der FN Härder erstmals
in Rippoldsau im oberen Wolftal; es war Hanns Härder von Wüstengrien
, dem heutigen Wüsten-Gründle, einem Hochwaldgebiet nahe der Wolfquelle
am Kniebis. Weitere Namensträger sind in einer Urkunde vom Jahre
1509 genannt, denen zum Teil das erbliche Harzrecht verliehen wurde.

Im Ursprungsgebiet der Murg am Kniebis betrieb ein Hans der Härder im
Tannenfels eine Sägemühle (1414), womit einmal mehr gesagt werden kann,
daß die Namensträger Waldfachleute waren.

Seit dem Jahre 1528 läßt sich ein Harder-Geschlecht auf dem Seßgut
„Schmitzberg" im Rippoldsauer- bzw. Schapbachtal feststellen. Unter diesem
Geschlecht entwickelte sich das Seßgut in der rd. dreihundertjährigen Familien
-Tradition zum größten Hof in der weiteren Umgebung, denn zu ihm gehörten
noch 475 Morgen württembergischer Hochwald, der an den Schmiedsberg
angrenzte. Unweit der Hofgebäulichkeiten war ein Holzlagerplatz, zu
dem eine mächtige Holzriese führte. Am Fuße des Berges neben der Wolf war
die Flößerspannstatt, wie auch das zum Hof gehörende Leibgedinghaus.

Der Heimatschriftsteller Hermann Fautz schrieb im Jahre 1964:

„Der Schmiedsbergerhof im Schapbach (Obertal) war ehemals einer der größten
Waldhöfe im Wolftal — Smideßberg bei Rumberg 1429, Schmitzberg
1493. Mitte des letzten Jahrhunderts wurde der Schmiedsbergerhof verkauft.
Große Teile des Waldes erwarb die Gemeinde Schapbach als Gemeindewald,
den sogen. Talallmend. Der Hof besteht heute nicht mehr. Auf seinem Gelände
befindet sich ein Herrschaftshaus und ein Kinderheim der Fa. Brown und
Boveri in Mannheim.

Unten an der Talstraße liegt das Gasthaus „Schmiedsberg" mit Sägewerk."

Das im Jahre 1860 erbaute Herrschaftshaus trägt den Namen „Hohenhaus"
und wird im Volksmund „Schapbacher Schlößle" genannt.

Zum Häuserbau im Oberen Wolftal ist im Heimatbuch „Bad Rippoldsau"
vom Jahre 1928 u.a. zu lesen:

„Die Bewohner des Zinken „Holzwald" hatten ihre Häuser nach dem Vorbilde
ihrer Stammväter in Tirol gebaut."

Das seit dem 17. Jahrhundert im Nachbartal ansässige Waldbauern-Ge-
schlecht Harter hat seine Herkunft vom Schmiedsberger-Hof, wie sich aus den
örtl. Kirchenbüchern nach dem Dreißigjährigen Krieg feststellen ließ. Ein
Nachkomme dieses Geschlechtes machte im 19. Jahrhundert von sich reden,
der „Vogtsbur", den der Volksschriftsteller Heinrich Hansjakob in seinem
Buch „Erzbauern" darstellte.

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