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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1985/0415
des Kreises in Franz Kreppelts Beitrag „Der
Landkreis im Rückspiegel (S. 9-28); das gilt
auch für Berichte über die Stadtkernsanierung
in Gaggenau (S. 59-68) und über das „Rother-
ma" in Gaggenau-Bad Rothenfels (S. 69-75)
und wohl auch für Herbert Maiers Künstlerporträt
„Der Maler und Graphiker Otto Birg"
(S. 77-86). Eine Reihe Arbeiten „Aus der Geschichte
Mittelbadens" sind besonders beachtenswert
. Da ist zunächst die ungewöhnlich
sorgfältig recherchierte Geschichte des abgegangenen
Rieddorfes „Muffenheim" (S. 87-
106) von Franz Ruf. Er hat nicht nur als erster
eine Geschichte dieses alten Dorfes geschrieben
, er hat auch zahlreiche Fragen zum Thema
zur Diskussion aufgeworfen (etwa zu den Ursachen
für den Untergang des Dorfes).

Wenn über „Schloß Favorite bei Rastatt, Bau
und Restaurierung" (S. 115-132) referiert wird,
dann gibt es dazu gegenwärtig ganz einfach
keinen kompetenteren Mann als Dr. Wolf gang
Stopfel. Er bietet in diesem ersten Aufsatz viel
Neues über den Namen und die Funktion des
Schlosses, über Baugeschichte und Datierung,
über Vorbilder und die Bauherrin, über den
Architekten und die Räumlichkeiten. Der Rastatter
Stadtarchivar Wolfgang Reiß bietet einen
gut fundierten Bericht über „Die »neue«
Synagoge in Rastatt, 1906-1938" (S. 107-114).
In „Der Katzsche Garten in Gernsbach"
(S. 133-136) schreibt Franz Kappler (t) über
ein Kleinod im Murgtal. Es ist der letzte Bericht
des leider viel zu früh verstorbenen
Gernsbacher Heimatforschers und Journalisten
Franz Kappler.

Der Jahresband gedenkt auch freundlich des
mit 83 Jahren verstorbenen Prof. Dr. Max Weber
, dessen Leben „Ein Leben für die Heimat"
(S. 7) war. Wenige Heimatforscher waren so
vielseitig wie er. Zahlreiche Objekte und Projekte
im Landkreis Rastatt und weit darüber
hinaus wurden von ihm historisch wissenschaftlich
bearbeitet und aufbereitet. „Aus
Wirtschaft und Industrie" lautet ein Kapitel
des Bandes, und wie immer wird auch diesmal
wirtschaftsgeschichtlich Interessantes unter
dieser Rubrik geboten, so von Erika Schappe-
ler-Honnef „Die Bauernbrennküchen im heimischen
Obstland" (S. 137-148) und in dem
Beitrag über ein großes Rastatter Industrieunternehmen
„Die Stierlen — Maquet AG —
Medizintechnik und Großkücheneinrichtungen
aus Rastatt" (S. 149-163).

Ganz besonders erfreulich für uns: Die Vorstellung
unseres Vereins „Historischer Verein
für Mittelbaden" (S. 181-182).

Heimatbuch 1984 Landkreis Rastatt. 11. (23.)
Jahrgang.

Rückschau auf die Leistungen des Kreises und
Statistik leiten auch diesen Band ein.
Mit Zitaten und Auszügen aus dem „Rastatter
Wochenblatt" von 1884 belegt Harald Besin-
ger seinen interessanten Aufsatz „1884-
»1984«, zum Orwellschen Jahr ein Rückblick
auf die Zukunftsängste und Probleme von damals
" (S. 37-47).

Die Glanzstücke historischer Arbeiten unter
der Rubrik „Aus der Geschichte Mittelbadens"
in diesem Band sind:

1. Die Fortsetzung des Referates von Dr.
Wolfgang Stopfel über „Schloß Favorite"
(S. 94-118). Diesmal weiß der Kunst- und Bauhistoriker
viel über den Außen bau und Außenputz
, die Nebengebäude und ihre Restaurierung
zu berichten und untersucht besonders
eingehend die barocke Parkanlage und ihre
Umwandlung in einen englischen Garten.

2. Eine Untersuchung des Stadtarchivars
Wolfgang Reiß „Zur Geschichte des Kindergartens
in Rastatt" (S. 137-144), der seit 1834
besteht.

Für den historisch Interessierten lesenswert
sind zweifellos auch die anderen drei Aufsätze
dieser Abteilung: „500 Jahre Wallfahrtskirche
»Maria-Linden« in Ottersweier" von Erika
Schappeler-Honnef, „Zu Sankt Wolfgang in
Hildmannsfeld" von Adolf Hirth und „Badischer
Barbier auf morgenländischer Fahrt",
die Reisen des aus Ettlingen stammenden Rastatter
Bürgers Franz Caspar Schillinger, dargestellt
von Hans Leopold Zollner.
Zu weiteren Beiträgen, die auch historische Informationen
bieten, gehören der von W. Winkler
über Alban Stolz (S. 185-189), der von
P. Güte über den Aspichhof (S. 65/66) und der
Aufsatz „Der »Adler« in Rastatt, Geschichte
und Gegenwart eines traditionsreichen Gasthauses
", dargestellt von seinem Besitzer Rudolf
Katzenberger (S. 81-93).
Wirtschaftsgeschichtlich bringt Manfred Hor-
nungs Beitrag „Die Dambach-Unternehmen.
Vom Emailschild zu elektronischen Wegweisersystemen
" (S. 159-173) viel Interessantes
über die rapide Entwicklung dieses bedeutenden
Gaggenauer Industriebetriebes.
Mancher Aufsatz wird in Zukunft historische
Sekundärquelle sein wie z.B. der von Erika
Schappeler-Honnef „Bühler Innenstadt: »Die
gute Stube, in der sich wohnlich leben läßt«"
(S. 48-64), bei dem es um die Altstadtsanierung
geht, oder etwa die Würdigung der Malerin
Jennifer Zeder durch Herbert Maier (S. 69-80).
Es gibt Dinge, die man leider erst dann voll zu
würdigen weiß, wenn sie plötzlich fehlen. So
geht es auch dem Referenten. Er vermißt im

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