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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1985/0417
der Bevölkerung Appenweiers bei starken demokratischen
Aktivitäten der umliegenden
Städte hervorgehoben; ferner wird auf die Rolle
des Bahnhofs Appenweier im Ablauf der Ereignisse
des Jahres 1849 eingegangen.
Auch der Beitrag von Heinz G. Huber über
Appenweier und die Staufenberger Hartwaldgenossenschaft
sowie die Arbeit von Johannes
Dreier bestechen durch ihre Darstellung und
wissenschaftliche Genauigkeit. Dreier interessiert
sich insbesondere für die baugeschichtliche
Entwicklung Appenweiers, wozu er aufschlußreiche
Einzelheiten beisteuern konnte.
Überblickartigen Charakter hat die Arbeit von
Adolf Götz, die sich vorwiegend mit den
Kriegszeiten zwischen 1870 und 1945 beschäftigt
. Da Götz seine Aussagen nicht belegt, bieten
sie dem Historiker keine ausreichende
Grundlage für weitere Forschungen auf diesem
Gebiet.

Kleine Beiträge mit informativen Einzelheiten
liefern schließlich Otto Bollack, der einige Episoden
aus vergangenen Zeiten erzählt, sodann
Helmut Grumer, der die geschichtliche Entwicklung
des Bahnhofs Appenweier skizziert,
und schließlich Walter Kornmeier, der die 1975
entstandene Partnerschaft Appenweier-Mont-
louis (Frankreich) zum Gegenstand einer kurzen
Erörterung macht.

Den Abschluß bildet eine etwas lückenhafte
Liste mit Worterklärungen, die für das bessere
Verständnis der einzelnen Beiträge bestimmt
sind.

Zusammenfassend kann gesagt werden, daß
die Publikation „1100 Jahre Appenweier
884—1984" ein gelungenes Heimatbuch geworden
ist, das eine Lücke im Geschichtsbild
der Ortenau schließt.

Jeder historisch Interessierte wird dieses Buch
mit Freude lesen.

Hans-Martin Pillin

Dr. Josef und Michael Bayer, Diersburg
im Wandel der Geschichte.

Herausgeber: Gemeindeverwaltung Hohberg.
Offenburg 1984

Im Zuge des Gemeindereform wurden 1974
Niederschopfheim, Hofweier und Diersburg
zur Gesamtgemeinde Hohberg zusammengeschlossen
. Von ihnen hatten bereits Niederschopfheim
durch W. Bartelt (1964) und Hofweier
durch O.Kähni (1972) eine Neubearbeitung
ihrer Ortsgeschichte erhalten. Für Diersburg
leisteten dies die beiden Brüder Josef und
Michael Bayer in dem oben angezeigten Werk.
Dr. Josef Bayer, Pfarrer i.R. bearbeitete den
ortsgeschichtlichen Teil und Altbürgermeister
Michael Bayer die Entstehung der Gemarkung
und die dabei entstandenen Auseinandersetzungen
mit Nieder- und Oberschopfheim, außerdem
die Gemeindereform. Bei der Abfassung
stützten sie sich auf die Vorarbeiten von
Pfarrer H. Romer, der das Roedersche Archiv
im Hinblick auf die Ortsgeschichte durchforscht
hatte. Das mit reichem Bildmaterial
ausgestattete Werk ist allerdings keine Ortsgeschichte
im eigentlichen Sinn, denn es verzichtet
darauf, die örtlichen Begebenheiten in einer
fortlaufenden Erzählung darzustellen. Es hat
mehr den Charakter eines Heimatbuches, denn
es bietet den Stoff in einer Folge von Einzeluntersuchungen
, die zwar in einer gewissen chronologischen
Ordnung, jedoch zusammenhanglos
nebeneinander stehen. Gestützt auf Quellen
und die Erkenntnisse der Sekundärliteratur
wird ein erschöpfende Darstellung der Themen
geboten. Die geschichtlichen Themen behandeln
die Anfänge des Dorfes, die Burg Tier-
sperg und ihre Herren, die Herrschaft der Roe-
der in Diersburg, die schwierigen kirchlichen
Verhältnisse nach der Reformation, die Zeit
des 30jährigen Krieges und der Wiederaufbau
danach, schließlich die neueste Zeit, in der sich
Diersburg vom Bauerndorf zur Arbeitergemeinde
entwickelte, dazu die Auswanderung
im 19. Jahrhundert. Hinzu kommen Beiträge
aus dem kulturellen Leben, so die Geschichte
der dortigen Judengemeinde, deren Mitglieder
den Maßnahmen des 3. Reiches zum Opfer fielen
, die Geschichte der Schule, die Tracht, der
Bergbau, der erst 1926 endete, die Flurnamen,
die beiden Museen des Dorfes, schließlich die
Gemeindereform, durch die Diersburg ein Teil
der Gemeinde Hohberg wurde u.a. Die Fülle
der Themen zeigt, daß der Leser, der sich über
ein bestimmtes Gebiet Kenntnisse verschaffen
möchte, Zuverlässiges findet. Diese Vielfalt ist
demnach die Stärke des Bandes. Der Historiker
muß allerdings bemängeln, daß bei den angeführten
Quellen die Angaben fehlen, wo sie
sich finden. Dennoch muß anerkannt werden
der große Fleiß, den beiden Autoren für die
Bearbeitung der zahlreichen und so verschiedenartigen
Themen aufwendeten, die Gründlichkeit
ihrer Arbeit, aber auch ihr Bemühen
um eine gute sprachliche Gestaltung.

H. Sehn.

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