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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1985/0422
zum Bodensee. Sicherlich hat schon in früheren
Zeiten eine Wegverbindung durch das
Nußbachtal hinauf bestanden, aber bei dem
steilen Anstieg kann es vermutlich nur ein Karrenweg
gewesen sein.

Der 2. Teil des Werkes befaßt sich mit der
Postgeschichte von St. Georgen. Doch beschränken
sich die Ausführungen nicht auf die
rein örtlichen Verhältnisse. Eingehend beschäftigt
sich der Verfasser mit der Entwicklung
des Postwesens überhaupt sowie dem Reisen
mit der Postkutsche besonders zu Beginn
des 19. Jahrhunderts.

Wenn man den Titel des Buches liest und den
Band oberflächlich durchblättert, ahnt man
nicht, wieviel und vielerlei Stoff er enthält,
fast zuviel, so daß die Übersichtlichkeit infolge
der umfangreichen kulturgeschichtlichen
Einschübe oft Schaden leidet. Es muß anerkannt
werden, mit welcher Gründlichkeit und
welchem Verständnis der Verfasser den Stoff
bearbeitet und auch dargestellt hat. Das Werk
bietet nicht nur Unbekanntes und Ungeklärtes
den Ortsansässigen, sondern auch viel Wissenswertes
dem Wanderer und dem Kurgast,
der sich für die Gegend interessiert. Zwar steht
dem Rezensenten nicht zu, in Unkenntnis der
speziellen Probleme Bedenken zu äußern oder
eine andere Meinung zu vertreten, doch wäre
ein Register für den Band sehr zu empfehlen,
damit man sich leichter einzelnen Fragen zuwenden
könnte. Außerdem wäre drucktechnisch
zu raten, daß die dünne Schreibmaschinenschrift
durch eine Druckschrift ersetzt werde
und auf einer Seite nur eine Spalte sich findet
. Eine solch fleißige Arbeit hat auch eine
entsprechende äußere Aufmachung verdient.

H. Sehn.

Thomas Kopp, Die Zeller Fasend.

Chronik der Narrenzunft e. V. Zell a.H. 1984
Zell a.H.

1984 erschien im Eigenverlag der Narrenzunft
e.V. Zell am Harmersbach eine von Thomas
Kopp mit viel Sorgfalt verfaßte Chronik über
die traditionelle Fastnacht, die Fasend, in Zell.
Thomas Kopp bemühte sich die „Zeller Fasend
" zunächst als einen Teil des „Alemannischen
Frühjahrsbrauchtums" zu betrachten.
Darum beschäftigt sich die Einleitung der
Chronik mit den frühesten Anfängen der Fasend
, nämlich mit dem germanischen Frühjahrsbrauchtum
, das untrennbar mit den Sitten
und Gebräuchen des alemannischen Fasnachtsbrauchtums
verbunden ist.

Im Hauptteil des Werkes befaßt sich der Autor
dann mit der eigentlichen Zeller Fasend. Hier
geben Auszüge aus alten Ratsprotokollen ausführlich
Aufschluß darüber, wie rege die Zeller
schon in der Vergangenheit ihre Fasend betrieben
und wie sich die Narrenzunft entwickelte.
Da ist auch die Rede von den großen Fasendspielen
, wie zum Beispiel das aus dem Jahr
1982, das die „Große Historie" aus dem 30-
jährigen Krieg zum Thema hatte und das vor
der historischen Kulisse des Städtchens Zell
aufgeführt wurde.

Doch nicht nur mit der Vergangenheit der Zeller
Fasend setzt sich die Chronik auseinander,
sondern ebenso mit ihrer Gegenwart und Zukunft
. Es werden die heute bestehenden Fasendgemeinschaften
von Zell a.H. in Wort und
Bild vorgestellt, und natürlich fehlen auch die
traditionellen Fasendgestalten nicht, das Bändele
, der Schneckenhiisli-, der Welschkorn-
und der Spielkartennarro.
Zahlreiche Fotos, darunter mehrere Farbaufnahmen
, lockern den Text der umfangreichen
Chronik (326 Seiten) immer wieder auf. Alles
in allem kann man sagen, daß es sich lohnt, die
Zeller Narrenchronik als volkskundliches
Werk daheim im Bücherschrank zu haben. Die
Fachzeitschrift „Schwäbisch-alemannischer
Narrenbote" nennt das Buch „ein echtes
Kleinod der Zeller Heimatliteratur".

Angelika Schmider

Unsere Mundart.

Gesammelt von Angelika Schmider, Kurt Kussi,
Thomas Kopp und Arbeitsgemeinschaften aus
Zell am Harmersbach, Nordrach und Oberharmersbach
. Zell a.H' 1983

Der Gedanke, die Eigentümlichkeiten der
Sprache des Harmersbacher Tales, von Zell,
Nordrach und Oberharmersbach zu sammeln
und zu erklären, entsprang dem Bedürfnis, den
vielen Gästen, die im Laufe des Jahres das Tal
besuchen, einen Sprachführer zu geben, der
die ihnen unbekannten oder unverständlichen
Ausdrücke und Wendungen ins Hochdeutsche
übersetzt und ihnen so die Möglichkeit eines
besseren Umgangs mit den Talbewohnern bietet
. Hinzu kam aber auch die Freude an der eigenen
Sprache und ihren Besonderheiten. So
entstand zwar kein wissenschaftliches Werk,
jedoch eine fleißige, lehrreiche, ja vergnügliche
Arbeit. Die besondere Schwierigkeit lag wie bei
jedem Wörterbuch in der Fixierung und Wiedergabe
des Lautwertes. Die Verfasser begnügten
sich mit der Regel von J.P. Hebel, die
Wörter in der hochdeutschen Aussprache wie-

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