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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1985/0423
derzugeben und verzichteten auf eine den
Wortlaut möglichst genau erfassende Umschrift
.

Das kleine Werk, von handlichem Format, bietet
keine systematische Darstellung des Stoffes
etwa in der Art eines Wörterbuches, sondern
richtet sich in der Anordnung nach den Fragen
des Gastes. Es nennt die umgangssprachlichen
Bezeichnungen der Festtage, der Personennamen
, auch der dortigen Bauernhöfe, vergißt
nicht die Spott- und Schimpfnamen, zählt die
Ausdrücke auf, die aus dem Französischen
stammen u.a. Den Hauptteil bildet eine Sammlung
von rund 1400 taleigenen Ausdrücken aus
den verschiedensten Lebensbereichen in alphabetischer
Ordnung. Schließlich erfährt der Benutzer
auch einiges über die Syntax. Er lernt
"sein "und "haben "konjugieren auf Zelle-
risch und wird belehrt über den „badischen
Akkusativ" sowie daß man beim Erzählen
kein Imperfekt verwendet sondern das Perfekt
und daß der Genetiv mit einer Präposition gebildet
wird. Eine Zusammenstellung der
sprachlichen Besonderheiten von Nordrach
und Oberharmersbach ergänzt das obige.
Doch ist diese Arbeit nicht nur hilfreich für
den Fremden, sondern auch anregend für den,
der aus einem andern mittelbadischen „Gäu"
stammt. Er trifft viel Bekanntes, vermißt auch
manches. Vor allem freut er sich an Ausdrücken
und Wendungen, die die Großmutter
noch gebraucht hat, nun aber verschwunden
sind, da sie meist aus der bäuerlichen bez. der
kleinstädtischen Welt stammen, während die
technisch orientierte Gesellschaft sich eine
neue Sprache schafft. Darum ist das angezeigte
Werk so wertvoll, weil es das sammelt und zu
bewahren sucht, was in sprachlicher Hinsicht
eine Gegend geprägt hat.

H. Sehn.

Robert Feger, Burgen und Schlösser in
Südbaden.

Eine Auswahl mit 75 Schwarz-Weiß- und
8 Farbtafeln. Verlag Weidlich, Würzburg
1984. 312 Seiten.

Auf Grund der Nachfrage im Buchhandel läßt
sich gegenwärtig ein wachsendes Interesse an
den Burgen und Schlössern des südwestdeutschen
Raumes feststellen. Während der Band
„Burgen und Schlösser in Mittelbaden" des
Historischen Vereins für Mittelbaden (Ortenau
64/1984) eine Erfassung womöglich aller Bauten
dieser Art anstrebt, begnügt sich das oben
angezeigte Werk mit einer Auswahl (12 Burgen
, 19 Schlösser) und zwar aus dem südbadi-
schen Raum, dem Gebiet zwischen Bodensee,
Hochrhein und Schutter. Jeder Auswahl haftet
natürlich etwas Willkürliches an. So werden
bei den Burgen vor allem jene beschrieben, die
das Ziel von Wanderern und Reisegruppen
sind wie der Hohentwiel, die Küssaburg am
Hochrhein, die Burg Rötteln bei Lörrach, die
Hochburg bei Emmendingen sowie die Hohen-
geroldseck, daneben auch einige weniger besuchte
, die ihre besonderen Reize haben, so die
Kastelburg bei Waldkirch, die Landeck bei
Emmendingen, die Lichteneck bei Hecklingen,
schließlich der Wildenstein im Donautal. Diese
Burgen, abgesehen vom Wildenstein, sind Ruinen
und darum jederzeit zugänglich. Anders
ist der Fall mit den Schlössern. Da sie sich
meist in privatem Besitz befinden und bewohnt
sind, ist ihr Besuch nicht überall möglich. Natürlich
sind weithin bekannt Mainau und
Schloß Bürgeln, aber um die Kenntnis der meisten
andern steht es schlecht, sofern sie nicht
von einer öffentlichen Stelle verwaltet werden
wie das Colombi-Schlößchen in Freiburg, das
Schloß in Schmieheim u.a. Dennoch ist es reizvoll
, etwas über das Schloß der Fürstenberger
in Donaueschingen zu erfahren, über das
Schloß in Mahlberg und Munzingen am Kaiserstuhl
u.a. Als einzige Schloßruine vertreten
ist das Schloß des Lazarus von Schwendi mit
seinen hohen Giebeln in Burkheim am Kaiserstuhl
.

Die einzelnen Stichworte sind ohne Bezug zueinander
in alphabetischer Ordnung aneinandergereiht
. Ihrer Bearbeitung lag das gleiche
Schema zugrunde. Zunächst wird die Lage des
Bauwerks bestimmt. Dann beschreibt der Verfasser
genau den Zugang zu ihm, auch unter
Angabe der Parkplätze. Nun gilt die Betrachtung
dem Außenbau. Im Umgang werden seine
einzelnen Teile aufgezeigt, auf die Türme,
Fenster und Portale hingewiesen und die
Schmuckformen erklärt.
Nachdem so ein Eindruck vom Äußeren gewonnen
wurde, gilt der Besuch dem Innern.
Von den Schlössern werden die einzelnen Räume
und Treppenhäuser mit ihren Besonderheiten
erklärt. Bei der Besteigung der Burgruinen
erkennt man an Hand der Baureste die frühere
Gestaltung des Raumkörpers, sieht die Rauchfänge
in den Wänden und erfährt vieles, was
einem Unkundigen verborgen bleiben muß.
Eine knappe Darstellung der Baugeschichte
wie auch der Geschichte der früheren Herren
schließen die Beschreibung ab. Zwar ist der
Text mit vorzüglichen Abbildungen illustriert,
jedoch wäre ein Plan sehr hilfreich gewesen,
um das Bauwerk besser zu erfassen.
Es ist kein einfaches Buch, nicht geeignet, um
sich rasch über das Bauwerk zu orientieren und

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