Freiburger historische Bestände - digital

es ein heimatgeschichtliches Thema, das er in größere Zusammenhänge stellte,
dann war es umgekehrt, und von einem scheinbar fernliegenden Forschungsgegenstand
gelangte er ganz natürlich zu einem Ereignis aus der Heimatgeschichte
. So entdeckte der Unterprimaner 1903 im Pfarrarchiv Münchweier eine
St. Landelinus-Ablaßurkunde, die im Jahre 1336 in Avignon für die Kirche
von Münchweier ausgestellt worden war. Er stellte fest, daß es sich hierbei um
ein Blanko-Formular handelte, in dem nachträglich der Name des hl. Lande-
lin eingesetzt worden war. Diese Entdeckung führte 1925 zur Veröffentlichung
eines Aufsatzes über „Illuminierte Ablaßurkunden aus Rom und Avignon
aus der Zeit von 1282 bis 1364." Umgekehrt brachte ihn seine Beschäftigung
mit den Anfängen des Buchdrucks im Elsaß auf die Spuren des Ettenhei-
mer Buchdruckers Knoblochtzer, der in der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts in
Straßburg und dann in Heidelberg kostbare Werke druckte und verlegte. In einem
Aufsatz über mittelalterliche und neuere Geschichte des Kaiserstuhls veröffentlichte
er eine Reproduktion aus dem Verbrüderungsbuch von St. Gallen
(810-900), in dem neben Endingen auch „Etenhaim", „Altdorf" und „Muni-
wilre" zum ersten Mal erwähnt sind. Die „Mark Ettenheim und der Genossenschaftswald
", die „Ettenheimer Hexenprozesse", die „Zustände in der
südlichen Ortenau im Jahre 1802", „Kardinal Rohan und dessen Einkünfte
vor Ausbruch der französischen Revolution" und der „Einzug Rohans in Ettenheim
im Jahre 1798" sind weitere interessante Veröffentlichungen zur Heimatgeschichte
.

Die von der Mitgliedergruppe Ettenheim im Historischen Verein für Mittelbaden
schon seit längerem geplante Herausgabe eines Sammelbandes mit den in
verschiedenen Zeitschriften veröffentlichten heimatgeschichtlichen Aufsätze
von Josef Rest soll noch in diesem Jahr erfolgen.

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