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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
66. Jahresband.1986
Seite: 58
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Die Eisenbahn in Offenburg
Geschichte und Faszination

Festvortrag zur 75. Jahrfeier des Historischen Vereins am 19. Oktober 1985 in
der Offenburger Stadthalle

Michael Friedmann

Offenburgs Existenz erklärt sich zum großen Teil aus seiner Lage am Schnittpunkt
von Verkehrswegen. Den Entwicklungsschub im 19. Jahrhundert verdankt
die Stadt vor allem der Eisenbahn, die die Ortenau sehr früh an ihr Netz
anschloß. Es ist bis heute für uns selbstverständlich, von unserer Stadt aus gerade
mit der Eisenbahn zu reisen. Sie eröffnet uns Wege in alle 4 Himmelsrichtungen
. Offenburg ist aber nicht nur wegen der günstigen Verkehrsanbindung
eine Eisenbahnerstadt. Wie kaum eine andere Einrichtung hat die Bahn in Offenburg
die Stadt und ihre Bewohner geprägt. Deshalb bietet es sich im diesjährigen
Jubiläumsjahr ,,150 Jahre Deutsche Eisenbahnen" geradezu an,
auch einmal die gemeinsame Geschichte von Eisenbahn und Stadt Offenburg
näher zu betrachten. Selbstverständlich geht dies nur vor dem Hintergrund
deutschen und europäischen Geschehens1.

Lassen Sie uns zusammen eine Reise durch die letzten 150 Jahre unternehmen,
eine Fahrt in einem „Zug der Zeit", und lassen Sie verschiedene Themen und
Bilder an unseren Augen vorüberziehen. Wir werden uns nicht alles ansehen
können. Doch vor allem interessiert uns neben der bloßen Zeit- und Technikgeschichte
die Art, wie die Menschen das Phänomen „Eisenbahn" gesehen
und verarbeitet haben, und wodurch die Faszination, die von ihr ausgeht, begründet
ist.

Steigen Sie mit mir ein. Wir schreiben den 1. Juni 1844.

/. Die Anfänge der Eisenbahn: „Fang mich, wer kann "

Aus Richtung Karlsruhe kommend, fährt der erste Eisenbahnzug in Offenburg
ein. Mit keiner Zeile berichtet das „Wochenblatt für die Amtsbezirke
Offenburg ..." über das Ereignis2. Doch das Ratsprotokoll vom 20. März
1844 erwähnt sowohl die Eisenbahn als auch die „dahier stattfindenden Feierlichkeiten
"3.

Umstritten war die Trassenführung. Sie sollte zunächst von Norden herkommend
nahe der Stadt Kehl verlaufen, um die Reisenden von Straßburg und die
Güter des Rhein-Rhöne-Kanals aufzunehmen. Die letztlich ausgewählte
Strecke führt dann aber doch entlang der Vorberge bei Offenburg, wo bessere
Untergrundverhältnisse herrschen und keine Überschwemmungsgefahr durch
die noch unkorrigierte Kinzig besteht4.

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