http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1986/0064
Der Eisenbahnbau und die Stadtplanung von Offenburg
Die Eisenbahn bringt ein neuartiges Gebäude nach Offenburg: den Bahnhof.
Er findet seinen Platz nördlich der Stadt, wo die Straße von Kehl und Straßburg
mit der von Karlsruhe zusammentriftt. Seine Lage beeinflußt in der Zukunft
die städtebauliche Entwicklung Offenburgs entscheidend16.
Sehen wir uns dies näher an. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts hat Offenburg
weitgehend sein altes Gesicht behalten. Die Industrialisierung führt zu einer
Expansion der Betriebe und zu einem Anwachsen der Einwohnerzahlen. Fabriken
und neue Wohnviertel entstehen außerhalb der alten Stadtgrenzen. Der
Dampfantrieb der Maschinen prägt nun durch die rauchenden Fabrikschlote
das Bild17.
Auf dem Stadtplan um 1500 umschließt noch die durchgehende Stadtmauer
das Wohngebiet. Die einzigen Zugänge stellen die Tore, das Kinzigtor am
Südende der Hauptstraße, das Neutor an deren Nordausgang und das Schwa-
benhausertor an der Langestraße dar. Sie verschwinden erst wenige Jahre vor
dem Eintreffen der Eisenbahn aus dem Stadtbild.
Auf dem Plan von 1860 erkennen wir wesentliche Veränderungen. Der Graben
um die Stadt ist zugeschüttet, die Tore sind abgerissen. Entlang des Ost-
und Südrandes der Kernstadt verläuft die Eisenbahn Karlsruhe-Freiburg, der
Stadtplan von 1860
64
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1986/0064