Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
66. Jahresband.1986
Seite: 77
(PDF, 109 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1986/0077
1884 Zigarrenfabrik Adolf Kahn

1891 „Badenia" Wein- und Edelobstkellerei

1895 Mechanische Werkstätte Friedrich Streb

Hoch- und Tiefbauunternehmen Ferdinand Ritter

1896 Glasplakatefabrik Offenburg
1900 Galvanisieranstalt Ettwein51

Die neuen Verdienstmöglichkeiten ziehen die Menschen aus der ganzen Orte-
nau an. Die Bevölkerung wächst zwischen 1875 und 1900 von 6.600 auf 13.600
Personen52.

Neue Wohnviertel entstehen. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erhält
die Stadt Gasbeleuchtung, Wasserleitungen, Kanalisation und Elektrizität
.

Das Wort von der „Eisenbahnerstadt" ist uns verständlich, wenn wir die Zahl
der „Eisenbahner" ansehen. Um 1900 sind zwischen 4.000 und 5.000 Bedienstete
bei den verschiedenen Eisenbahndienststellen beschäftigt, das sind beinahe
ein Drittel der gesamten Einwohnerschaft53. Und sie nehmen lebhaften
Anteil am politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Leben der Stadt. Besonders
zahlreich ist das Fahrpersonal mit seinem unregelmäßigen Dienst. So
kann man zu allen Schlafenszeiten nachts in den Straßen Offenburgs den
Wecker eines Eisenbahners hören, der zum Dienst muß, vor allem in den damaligen
Eisenbahnervierteln um die Rhein- und Rammersweiererstraße, wo
ein vollkommen neuer Stadtteil mit 28 Gebäuden im Stil einer Gartenstadt
entsteht. Ein Blick in das Adreßbuch von 1896 zeigt uns den hohen Anteil der
Bahnbediensteten aus einer Straße:

Rammersweiererstraße
Haberkorn Anna, Wäscherin
Lorenz Xaver, Res. = Heizer
Ekert Karl, Res. = Heizer
Kimmig August, Bahnschlosser
Göll Jakob, Lok = Heizer
Hoferer Ludwig, Zimmermann
Schaub Gustav, Schaffner
Schleicher Florian, Küfer
Fiedler Christoph, Lok = Führer
Maidacker Baptist, Lok = Heizer
Jäger Heinrich, Bahnschlosser54.

Es gilt in Offenburg schon seit jeher als Ehre, bei der Bahn zu sein. Sie ist
Ende des 19. Jahrhunderts zum größten Arbeitgeber Deutschlands herangewachsen
und beschäftigt die unterschiedlichsten Berufe vom Maschinenschlosser
bis zum Juristen, vom Handlanger bis zum Ingenieur. Welcher Offenburger
Junge hat nicht den sehnlichsten Wunsch, Lokomotivführer zu

77


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1986/0077