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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
66. Jahresband.1986
Seite: 97
(PDF, 109 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1986/0097
Beschädigtes Steinbeil aus Basalt
von Nonnenweier.

Aufnahme: W. Peter

Vorsicht bei Einzelfunden angebracht. Vergleichbar sieht es bei Silexartefak-
ten ab dem Neolithikum aus. Auch hier gibt es typische Leitformen14 oder Bearbeitungshinweise
, wie z.B. bei Pfeilspitzen. Eine eindeutige Zuordnung von
Silexartefakten ohne begleitendes Fundmaterial ist jedoch wiederum sehr
fraglich.

Der Fundkatalog nennt die bisher bekannten Funde von Silexartefakten und
Felssteingeräten in der südlichen Ortenau, die nochmals kartographisch dargestellt
werden. Bei den bisher in der südlichen Ortenau aufgefundenen Silexartefakten
überwiegen Rohknollen und Restkörper (Nuklei) sowie Abschläge
ohne erkennbaren Gebrauchswert. Den größten Teil von ausgearbeiteten
Werkzeugen15 nehmen Klingen ein, gefolgt von Schabern, Bohrern und Sticheln
. Nur ein geringer Anteil der Artefakte sind Pfeilspitzen.

Das Silexmaterial besteht überwiegend aus Jaspis und Hornstein, jedoch
kommt auch verschiedenfarbiger Feuerstein und Karneol vor. Untersuchungen
über die Herkunft der verschiedenen Silexarten wurden noch nicht vorgenommen16
. Der aufzufindende weiße bis graue Jaspis dürfte jedoch vom Isteiner
Klotz stammen; der am häufigsten vorkommende gelbrote Bohnerjaspis
stammt vermutlich aus dem Markgräfler Land. Auch in den Ablagerungen
des Rheins mit seinen früheren Nebenarmen sind teilweise Jaspisknollen zu
finden, die allerdings meist keine geeignete Bearbeitungsgröße aufweisen.
Rohknollen aus Jaspis wurden bisher bei Wittenweier, Nonnenweier und
Ichenheim/Meißenheim in jetzt trockenen Nebenarmen des Altrheins gefunden
.

Die Identifizierung als von Menschenhand geschaffenes Werkzeug ergibt sich
aus dem Gebrauchscharakter des Silexstückes und den nachweisbaren Bearbeitungsspuren17
(Schlagflächen, Kanten, Retuschen). Das Erkennen als Artefakt
wird durch Veränderungen erschwert, die durch Abrollen, Windschliff
sowie Hitze- und Kälteeinwirkungen entstanden und durch die Tatsache, daß
es sich bei diesen Silexartefakten teilweise um beschädigte Stücke handelt, deren
Gebrauchscharakter nicht immer festzustellen ist.

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