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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
66. Jahresband.1986
Seite: 113
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Die Reichsabtei Gengenbach und die Klöster der Straßburger
Benediktinerkongregation

Eröffnungsvortrag vom 13. Oktober 1985 zur Ausstellung „Die Reichsabtei
Gengenbach und die Klöster der Benediktinerkongregation Straßburg" in
Gengenbach

Hermann Brommer

Elegant-festlich vom Rokoko-Eingang der ehemaligen Reichsabtei Gengenbach
empfangen und dort durch die persönlichen Wappen der Äbte Augustinus
Müller und Benedikt Riescher begrüßt, haben wir uns heute unter dem in
der Stuckdecke des Festsaals prangenden, doppelköpfigen Reichsadler des
hiesigen Klosters zusammengefunden, um der ehemaligen Benediktinerkongregation
der alten Diözese Straßburg zu gedenken. Noch besser als mit Worten
wird dies sicher der mit Liebe und Einsatz aufgebauten Klosterausstellung
drüben im Löwenberg-Palais (Stadtmuseum) gelingen. Erinnerungsstücke
und Kunstwerke, ausgewählt und von den Leihgebern dankenswerterweise zur
Verfügung gestellt, zeugen in den Ausstellungsräumen beziehungsreich vom
religiösen, wissenschaftlichen, künstlerischen, politischen und wirtschaftlichen
Leben einer aus sieben Abteien bestehenden 200jährigen, während Französischer
Revolution und deutscher Säkularisation vernichteten Mönchsgemeinschaft
beiderseits des Oberrheins. Es gilt, gleich an dieser Stelle ein Dankeswort
zu sagen, vor allem und auch stellvertretend für alle Mitarbeiter und
Helfer, an Herrn Reinhard End, dessen Bemühungen die grenzüberschreitende
Klosterausstellung im Stadtmuseum Gengenbachs zum Ereignis werden lassen
. Was da geleistet wurde, ist größartig und wird sicher Wirkungen in die
Zukunft hinein haben.

Doch zurück hierher ins ehemalige Kloster: Die Mauern, in denen wir den
Festakt abhalten, atmen noch etwas vom Lebensgefühl der nicht vergessenen
Gengenbacher Benediktinermönche, erinnern an deren segensreiches Wirken
für Stadt und Landschaft. Gewiß wird mancher von uns den schloßartigen
Charakter der Klosterbauten, die höfisch-elegante Pracht des Vestibüls und
Treppenhauses, überhaupt den Repräsentationsanspruch des Baucharakters
mit dem Verständnis eines Mönchsklosters nur schwer vereinbaren können,
wenn er solche klösterlichen Barockbauten nicht aus der Zeit ihrer Entstehung
und Ausstattung begreift. Dazu muß ich sagen, daß Hauptportal, aufwendiges
Treppenhaus, Fürstensäle, Kaisertrakte und Gästeflügel in vielen Benediktinerklöstern
weniger den Eigenbedürfnissen der Mönche dienten, sondern
mehr als Spielbühnen für das Zeremoniell des höfischen Stils gedacht waren,
das beim Besuch hoher und höchster Persönlichkeiten oder anläßlich von

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