http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1986/0119
Bliebe als letztes Benediktinerkloster noch die Abtei Schwarzach zu nennen.
Mit ihm schließt sich die konzentrische Umlagerung der Klöster um die
Bischofsstadt Straßburg. Wir erkennen im alten Straßburger Diözesangebiet
ein dichtes, gleichmäßiges, für Mitteleuropa einmaliges Klösternetz. In
Schwarzach, das mit dem etwas westlich gelegenen Kloster Arnulfsau in einer
gewissen Beziehung stand, haben wir eine Abtei vor uns, die ihren um 750 anzusetzenden
Ursprung oder zumindest die Regulierung durch den hl. Pirmin
dem politischen Willen einer vom Elsaß nach Alemannien ausgreifenden fränkischen
Oberschicht verdankte, — der wiederholt zitierte Ruthard wäre wieder
einmal zu nennen, — einer fränkischen Adelsschicht also, deren Aktivität
im rechtsrheinischen Gebiet mit dem Wirken des hl. Pirmin Hand in Hand
ging.
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Klosterkirche Schwarzach Aufnahme: J. Mühlan
Reformzentren der Benediktiner wie Gorze bei Metz oder Hirsau im Schwarzwald
beeinflußten im Mittelalter das Leben in den Klöstern um Straßburg
nachhaltig. Religion, Wissenschaft, Kunst und Wirtschaft begannen zu blühen
. Segensreiche Wirkungen gingen auf das umliegende Land aus. Es blieb
jedoch nicht aus, daß sich im Lauf der Jahrhunderte ein Auf und Ab der Klöstergeschichte
anschloß. Das innere Leben der Abteien bedurfte immer wieder
mancher Reformsorge. Nicht daß man unbedingt von Niedergängen reden
müßte, aber in den Lebensformen der Klöster entfernten sich mancherorts
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