Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
66. Jahresband.1986
Seite: 130
(PDF, 109 MB)
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Er engagierte sich in Offenburg ehrenamtlich in der Schülerbibliothek und
war für das Jugendherbergswerk tätig. Schon damals erkannte man, daß die
Schüler an ihm hingen und er sie im Unterricht zu fassen verstand.

Im Jahre 1938 wurde H. Schilli an die Gewerbeschule Freiburg versetzt, um
dort eine Meisterschule für Zimmerhandwerker einzurichten und aufzubauen.
Dabei sollte das praktische handwerkliche Können im Vordergrund stehen,
beruhend auf grundlegenden Kenntnissen in Abbund, Konstruktion, Statik
und Treppenbau. Die eigenen hervorragenden handwerklichen Kenntnisse,
die Neigung zur darstellenden Geometrie, das große Allgemeinwissen und die
pädagogischen Fähigkeiten waren die besten Voraussetzungen dafür, daß H.
Schilli sowohl 1938 als auch 1952 eine Meisterschule für das Zimmerhandwerk
in Freiburg schuf, die zu den bedeutendsten ihrer Art in der Bundesrepublik
zählt und schon 1954 als „bundeswichtige Fachschule" anerkannt wurde. In
der Kriegszeit legte er dabei großen Wert auf Werkstätten und eine praktische
Zusammenarbeit mit dem Hochbauamt der Stadt, die damals die Trägerin der
Schule war. Bei der Besetzung der Stadt Freiburg 1945 galt sein ganzes Augenmerk
der Rettung und Bewahrung des Werkstätten-Inventars. Nachdem bis
1950 etwa der Pflichtunterricht für die Bauhandwerker wieder voll organisiert
und angelaufen war, konnte man 1952 bei der Neugründung der Zimmermeisterschule
auf H. Schilli als Person der besonderen Qualifizierung und der
Kontinuität zurückgreifen. Dieser sorgte auch 1956 dafür, daß die Zimmermeisterschule
wiederum in die alte Gewerbeschule und dort in die früheren
Räumlichkeiten im Obergeschoß des Südflügels einziehen konnte.

Die Ernennung H. Schillis zum Studienprofessor im Jahre 1959 bestätigte die
Anerkennung sowohl seiner handwerklich-organisatorischen Schularbeit als
auch seiner fachlichen Qualifikation in Lehre und Forschung. Als Studienprofessor
wurde H. Schilli Fachberater für das Fachgebiet der Zimmerer im Regierungsbezirk
Südbaden. Dieser überregionalen Verantwortung vermochte er
in hervorragender Weise bis zu seiner Pensionierung Ende März 1962 gerecht
zu werden. Seine Vorliebe aber für den Meisterkurs zeigte sich bei seiner Pensionierung
darin, daß er extra darauf bestand, auch nach seiner Pensionierung
bis Mitte April 1962 den Meisterkurs fortzuführen und zu beenden. Immerhin
hatte er von 1938 an etwa 1 500 Zimmermeistern die fachliche Ausrüstung mit
auf den Weg geben können. Diese jedoch schätzten ganz besonders seine
menschliche Art, mit der er manchem von ihnen Mut machte und sie alle
durch die Schwierigkeiten des Meisterkurses brachte.

Denkmalpfleger

Schon vor seinem Wechsel als Studienrat nach Freiburg hatte sich H. Schilli,
beeinflußt und geprägt durch den Historiker Dr. Ernst Batzer und den Bauhistoriker
Dr. Otto Gruber, mit den verschiedenen Hausformen des Schwarzwaldes
und der Oberrheinebene beschäftigt. Sein Wissen darüber, das er seit

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