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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
66. Jahresband.1986
Seite: 132
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stalten und vollziehen zu helfen. Stolz war er dabei vor allem auf vier Gebäude,
deren Renovierung und Neugestaltung er entscheidend beeinflussen konnte:
Den Mattenhof in Mühlenbach im Kinzigtal, den Dilgerhof in Furtwangen,
den Schönbachhof in St. Peter, die „Arche" in Istein.

Sowohl in seiner denkmalpflegerischen Arbeit als auch in deren Fortsetzung,
der Leitung des Schwarzwälder Freilichtmuseums „Vogtsbauernhof" in Gutach
, verband H. Schilli eine mehr als nur kollegiale Freundschaft mit dem
langjährigen Oberkonservator beim Staatlichen Amt für Denkmalpflege in
Freiburg, Martin Hesselbacher. Dieser konnte ihm bezüglich seiner denkmalpflegerischen
Arbeiten folgendes zusammenfassendes, bleibendes Verdienst
bescheinigen: Die Erhaltung besonders wertvoller Schwarzwald- und Fachwerkhäuser
der verschiedensten Konstruktions- und Stilformen in einer Jahrzehnte
dauernden, kollegialen Zusammenarbeit.

Hausforscher

Während seines Studiums in Karlsruhe (bis 1921) und seiner Kurse für Studienberatung
ebenda (1926/27) hatte H. Schilli engen Kontakt mit Dr. Otto
Gruber, Dozent und a.o. Prof. in Karlsruhe, von 1927 bis 1957 o. Prof. in
Aachen. O. Gruber hatte mit der Schrift „Deutsche Bauern- und Ackerbürgerhäuser
" habilitiert, die 1926 bei G. Braun in Karlsruhe erschien. O. Gruber
aber war auch Mitglied des Arbeitskreises für deutsche Hausforschung, der
schon vor dem 2. Weltkrieg das Vorhaben in Angriff genommen hatte, ein
Gesamtwerk über „Haus und Hof deutscher Bauern" herauszugeben. Prof.
Dr. O. Gruber war für den Bereich „Geschichte des schwäbisch-alemannischen
Bauernhauses" zuständig, das auf 10 Abteilungen geplant war. Aufgrund
seiner Beschäftigung und seiner wissenschaftlichen Publikationen über
die Häuser der Ortenau und des Schwarzwaldes (1936-1941) war H. Schilli der
berufene Spezialist für das Bauernhaus im südlichen und mittleren Schwarzwald
sowie für die Fachwerkbauten in der Ortenau, dem Hanauerland und im
Kaiserstuhl. 1939 hatte er seine Grundthesen im Alemannischen Institut Freiburg
vorgetragen. Das Ministerium für Kultus und Unterricht unterstützte H.
Schilli 1943 und 1947 bei dieser Arbeit. Er wird von dort aus geradezu für diese
Tätigkeit beauftragt (1946). Im Jahre 1953 brachte er sein Buch „Das
Schwarzwaldhaus" als Sonderveröffentlichung des Alemannischen Instituts
heraus. Dieses Buch verdient bis heute als Standardwerk angesprochen zu
werden. In ihm sind die verschiedenen Haustypen des Schwarzwaldes in ihrer
Entstehung, in ihren territorialen, geschichtlichen und landschaftlichen Bedingtheiten
, in ihrer Verbundenheit mit Wirtschafts- und Rechtsgeschichte,
mit Volks- und Stammesgeschichte dargestellt. In Bildern und besonders in
klaren Bau- und Konstruktionszeichnungen zeigte H. Schilli auch, wie die
Haustypen Umgestaltungen erfahren und wie sie sich nach den Bedürfnissen
der Gebirgsbewohner gerichtet haben.

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