Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
66. Jahresband.1986
Seite: 146
(PDF, 109 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1986/0146
nen Hof aufgeteilt hatte. Sein Vater Hans Jakob Wäldin (1744—1820) hatte es
indes schwer gehabt, diesen Hof überhaupt in seiner Familie zu halten. Maria,
seine Mutter, hatte ein zweites Mal geheiratet, so daß ein Jung Jacob Aberle,
sicherlich schon seit 1752 dadurch Hofbauer auf den Wellerhöfen21 geworden
war. Hans Jakob Wäldin wird zwar 1765 schon als der künftige Hofbauer22 in
den Wellerhöfen genannt, erhält aber erst 1784 das Erbe seines Vaters23 durch
seinen Stiefvater übertragen. Dieser Sachverhalt ist sowohl im „Eheschaften-
buch Gutach" von 1731 ff24 als auch in den für uns jüngsten Lagerbüchern des
Amtes Hornberg von 17162S und 169926 überliefert. Um die dortigen Eintragungen
besser zu verstehen, lassen wir nochmals die Gutacher Familienregister27
sprechen: Der Vater von Hans Jakob Wäldin (1744—1820) war Roman Wäldin
, geb. 1721 und 1741 verheiratet mit Maria Schüsselin. Dessen Vater hieß
Conrad Wäldin, war 1662 geboren und heiratete 1702 Anna Blum aus dem
Ramsbach. Dessen Vorfahre hieß Georg Wäldin, der vor 1662 seine Frau Susanne
geheiratet haben muß. Die Abfolge von Georg zu Conrad Wäldin ist
uns im Lagerbuch der Kellerei Hornberg aus dem Jahre 1716 überliefert. Desgleichen
erfahren wir dort wie auch in älteren Lagerbüchern das Eigentumverhältnis
dieses Hofes: vogtbar der württembergischen Herrschaft, Eigentum
der Frühmeßkaplanei U.L.F. Hornberg. Über Haus und Hof erfahren wir aus
diesem Lagerbuch von 1716 folgendes: Haus und Scheuer waren aneinander-
gebaut; es existierten ein Speicher und ein Krautgarten auf der Hofreite, ebenso
ein Leibgedinghäusle und ein weiteres Häusle, die beide abgegangen sind.

Im Lagerbuch des Jahres 169928 ist Georg Wälden als Hofbauer, vormals Peter
Täscher notiert. Im Stall überwinterten 25 Stück Vieh. Haus und Scheuer
sind aneinandergebaut. Speicher und Krautgarten bilden einen Bestandteil der
Hofreite, der außerdem noch das baufällige Leibgedinghäusle, nun nicht
mehr von Fremden bewohnt, zugehört. Das kleine Häusle wird auch schon als
abgegangen bezeichnet.

Das Jahr 1691 erbringt dasselbe Hofbild29. Nur ist hier als Vorbesitzer vor Georg
Wäldin ein Theiß Moser genannt. Dieselbe Besitznachfolge wird in einem
weiteren Lagerbuch30 aus dem Jahre 1686 ersichtlich. Haus und Scheuer aneinander
, Speicher, Krautgarten und Leibgedinghaus werden hier aufgezählt.
Im Bauernhaus überwintern 25 Stück Vieh, ein Bestand um 10 Stück höher als
bei den Nachbarn. Ebenso sind die Abgaben doppelt so hoch wie bei den engsten
Nachbarn.

Gerade dieser Sachverhalt wird auch in zwei Lagerbüchern31 aus dem Jahre
1591 bestätigt. Sowohl die Geldabgaben an die Frühmesse als auch die Zehnten
an die Herrschaft sind doppelt so hoch wie bei den anderen fünf Höfen.
Auch die Viehzahl ist mit 25 die höchste. Als Hofbauer ist Theiß Moser, zuvor
Peter Täscher, angeführt. Wiederum besteht der ganze Hofkomplex aus einem
Haus und Scheuer aneinander, aus der Hofreite, dem Speicher und einem

146


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1986/0146