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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
66. Jahresband.1986
Seite: 147
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Krautgarten. Das Leibgedinghäusle ist von zwei Witwen bewohnt, ein kleines
Häusle von einem Hans Plum.

Ein weiteres Lagerbuch32 aus dem Jahre 1590 ist insofern von großem Interesse
, weil es nur beim Vogtsbauernhof den Vermerk trägt, daß bei ihm Haus
und Scheuer aneinandergebaut sind. Bei allen anderen Höfen scheint noch die
alte Struktur von Einzelgebäuden wie Haus, Scheuer und Speicher zu bestehen
. Ist dies als ein Hinweis für einen Neubau nach 1568 zu verstehen und zu
werten? Meiner Meinung nach könnte dies so sein. Ich möchte jedoch nicht
verhehlen, daß schon 1591 die Bauart ,,von Haus und Scheuer aneinander"
bei zwei weiteren Höfen genannt ist.

Aber auch 1590 sind die Besitzverhältnisse klar angeführt": „Vogtbar der
Herrschaft Württemberg, aigenthum der fruemeß Hornberg", Erbgut des
Theiß Moser, vormals des Peter Täscher. Abgaben und Zinsen sind im Vergleich
zu den Nachbarn sehr hoch; der Viehbestand beträgt auch hier 25 zu
überwinternde Stück. Der Hof besteht aus Haus und Scheuer aneinander, einem
Speicher, einem Krautgarten, einem Leibgedinghäusle, von zwei Frauen
bewohnt, und einem kleinen Häusle, in dem Hans Plum gegen einen Mietzins
wohnt.

Mit diesem Lagerbuch von 1590 endet eine Reihe von ausführlichen Lagerbuchbeschreibungen
. Für das Jahr 1517 zeichnet ein älteres Lagerbuch34 nur
noch die Zehntabgaben an die Herrschaft Württemberg auf. Dabei wird ausdrücklich
vermerkt, daß die sonstigen Abgaben und Zinsen an die Frühmesse
zu Hornberg zu leisten sind. Peter Täscher bezahlt hier die höchsten Zehntabgaben
unter den Hofbauern, die zur Hornberger Frühmesse gehören.

Denselben Betrag in derselben Höhe entrichtet laut Lagerbuch35 von 1491
auch ein Hennslin Täscher. Man wird daher in der Annahme nicht fehlgehen,
daß es sich hierbei um den Vater des Peter Täscher handelt.

Dieser oder erneut sein Vater Henn Täscher wird schließlich in der Urkunde36
vom 25. Juli 1425 genannt, in der Rainold von Urslingen und Anastasia von
Uesenberg, seine Gattin, an den Adligen Franz von Bernbach und dessen Frau
Adelheid von Lustnau um 130 Rheinische Gulden Geld die Abgaben von fünf
Höfen in Gutach verkaufen. Darunter befindet sich u.a. auch des Henn Tä-
schers Gut. Ein Jahr später33 erfolgt der Verkauf eines weiteren Hofes an diese
Adligen.

Die Abgaben dieser insgesamt sechs Höfe in Gutach wurden danach an die adligen
Edelknechte Mattis von Ow und Georg von Gypich vererbt, die 1447 auf
Geheiß von Georg und Heinrich von Geroldseck auf diese Abgaben zugunsten
der Heiligenpfleger der Pfarrkirche am U.L.F. Altar in Hornberg verzichteten38
. Unter diesen Gütern, deren Abgaben nun nach Hornberg abgeliefert
werden müssen, ist u.a. wiederum des „Täschers Gut" genannt. Dieses war
zusammen mit den anderen fünf Höfen Ausstattungsgut der Frühmeßkapla-

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