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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
66. Jahresband.1986
Seite: 229
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und die Ideen fortentwickelt. Der deutsche Militärhistoriker Max Jähns hat
1889 deMarchi als „den Höhepunkt der italienischen Fortifikation des 16. Jahrhunderts
" bezeichnet, „über den erst Speckle hinausgeführt hat".

Daniel Specklin hat sein schriftliches Lebenswerk, die „Architectura von Ve-
stungen" dem Herzog Julius von Braunschweig und Wolfenbüttel gewidmet,
es ist erst in seinem Todesjahr in Straßburg erschienen.

Es ist das Schicksal von Befestigungen, daß sie eines Tages überflüssig werden
. Das gilt auch für Specklins Befestigungsbauten, die ihrerseits ältere Anlagen
ablösten. Man hatte bereits begonnen wie zuvor schon in Italien, altes abzureißen
, da es nur einen Schein von Sicherheit versprach.

Als erstes fiel der Turm. Er war sichtbares Symbol von Macht und Stärke —
als Kirchturm, als Burgturm, als Stadtturm, als Wohnturm, als Rathausturm.
Früher, 1225, „führte man in Strassburg die Mauern und Thürne über sich so
hoch man konnte mit Zinnen". 1480 noch errichtete man „eine Warte mit einem
hohen thurn". Nun erschienen hohe Türme nutzlos, teuer, ja gefährlich,
denn sie zogen das Geschützfeuer auf sich.

1534 wurde der Hauptturm der Hohkönigsburg „bis auf die Höhe von zwei
Landsknechtsspiessen" abgebrochen. 1580 riß man den Turm der Burg Dachstein
nieder. Straßburger Tortürme wurden „erniedrigt, damit man das feld
besser von den wählen bestreichen könne". Man verlegte die Befestigungen
weit vor die mittelalterlichen Ringmauern und opferte dafür Äcker, Häuser,

Das Roseneck, eine halbe Bastion
zum Schutz des Steinstrassertors, ist
nach Daniel Specklins Plan von
1578 bis 1580 erbaut und 1879 beim
Abbruch vermessen worden. Erkennbar
sind die Hauptkasematte
ca. 13,5 x 14,3 m groß mit drei
Schießscharten, eine Pulverkammer
, Zugang, Ausfallpforte und
Wendeltreppe (von Apell, Geschichte
der Befestigung von Straßburg
, 1902). Eingetragen ist diese
Anlage auch in dem 1585 von
Specklin angefertigten Plan der gesamten
Befestigung Straßburgs, den
Hartwig Neumann 1976 in der königlichen
Bibliothek Kopenhagen
aufgefunden hat (abgebildet bei R.
Peter 1978).

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