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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
66. Jahresband.1986
Seite: 240
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wickelte, hat die Vergangenheit als das Fundament verstanden, auf dem seine
Zeit stand und damit führte er die Tradition der Renaissance fort, so wie sie
die Humanisten am Oberrhein gepflegt hatten.

Fundbeobachtungen bei Bauarbeiten hat er versucht, zeitlich einzuordnen, er
hat sie notiert und gesammelt, wie sie drei Jahrhunderte später einmal ein Archäologe
wie Robert Forrer systematisch sammeln und veröffentlichen sollte.
Soweit konnte Specklin zwar nicht vorausdenken, aber er hielt in seiner Chronik
fest, was er selbst und andere Quellen beibringen konnten. Mit den Jahren
entstand ein Manuskript, das er 1587 dem Rat anbot in der Hoffnung auf
Drucklegung. Es waren zunächst 35 Blätter in Reinschrift, und das Ganze sollte
vier Bücher umfassen:Erstächen von Anfang bis auff Carlo magno; Von
disem auf Rudolffen von Hapsburg; Von Rudolffo bis auf Carlo V; Von Carlo
V bis auff unser zeytt do sichs endt, und alles von jar zu jar, Denkmäler im
Elsaß in der Erkenntnis des historischen Wertes dieser Quellen beschlossen,
die verstreuten Notizen, Auszüge oder Abschriften zu erfassen. Die mühsame
Arbeit unternahm Rodolphe Reuss, der die ,,Collectaneen " mit Hilfe der Gesellschaft
1890 veröffentlichte. Immerhin ergab sich so eine Sammlung von
zweieinhalbtausend Einzelnotizen, doch niemals das Ganze.

Einiges konnte Oseas Schad erhalten, der die Chronik von Lazarus Zetzner,
Specklins Schwager und Verleger, später kaufte, um sie für seine Münsterbeschreibung
von 1617 zu verwerten. Specklins Name ist darin allerdings nur erwähnt
im Zusammenhang mit der frühen Baugeschichte des Münsters. Er gibt
einen Plan Specklins wieder, der ,,das erste Münster" darstellen soll, den
Grundriß einer dreischiffigen Basilika.

Weiter ist eine offenbar antike Bronzefigur wiedergegeben, genannt „der Alte
Krutzmanna", beschrieben als „ein Hercule, dessen Bildnuß die Teutschen
und die alten Tribocher damalen hoch hielten . . .". Und es sei „biß uff unser
Vorelternzeit im Münster in S. Michaels Capell verwahret worden ..." und
zwar „biß man dasselb sambt andern Götzen und Bildern außgemustert und
in Anno 1525 hinweg gethan: das soll nun von Metall gegossen zwo inn drey
Elen hoch dieser gestalt gewesen sein, wie es der Kunstreiche der Statt Straßburg
Bawmeister Daniel Specklin mit eigener Hand verzeichnet hinderlassen."

Werke von Daniel Specklin:

Codex Mathematicus, 1575. Württembergische Landesbibliothek Stuttgart, Manuskript. —
Architectur Das ist Wie man Aller Hand vestungen bauen soll, 1583. Bibliothek der Straßburger
Museen, Manuskript. — Architectura von Vestungen, 1589. Bibliothek der Straßburger Museen,
weitere Ausgaben 1599, 1608, 1705, 1712, 1736 und Neudruck 1971 Unterschneidheim, 1972
Portland, Oregon USA.

Auswahl neuerer Literatur:

Franz Grenacher, Vor vierhundert Jahren schuf Daniel Specklin seine Elsaß-Karte. Regio Basi-
liensis 1972 14/1. — Thomas Biller, Zwei Zeichnungen Daniel Specklins für die Festung Lichten-

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