http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1986/0306
Die „Kückhsche Floßkompagnie" und Neufreistett
Kurt Schutt
Am 28. März 1736 starb auf seinem Schloß in Hanau, 79jährig, der letzte Graf
von Hanau, Reinhard III. Er erfreute sich zu Lebzeiten großer Verehrung bei
seinen Landeskindern, hatte er doch in den schweren Kriegsjahren seiner Regentschaft
für alle ein warmes Herz.
Sein Schwiegersohn, Erbprinz Ludwig von Hessen-Darmstadt, trat nun die
Regierung über die ehemaligen hanau-lichtenbergischen Lande an. Eine Reihe
neuer Verordnungen und die Tatsache, daß er meistens von Darmstadt aus regierte
, machten ihn zunächst nicht gerade beliebt bei seinen Hanauer Landeskindern
. Doch das allgemeine Murren verstummte allmählich, vor allem als
man bei der Gründung eines großen Unternehmens in Freistett sein landesväterliches
Wohlwollen sehr bald erkannte. In diesen Jahren hatte nämlich ein
außerordentlich unternehmender und gewandter Mann bei ,,Ihro Durchlauchtigster
Hoheit" zu Darmstadt eine für Freistett bedeutsame Audienz: Georg
Daniel Kückh, Kaufmann und Bankier zu Straßburg1.
Dieser unterbreitete dem Landesherrn, gestützt auf einige Aktionäre und Kaufleute
von Straßburg, einen phantastischen Plan. Er wollte in Freistett am
Skizze des Freistett - Gamshurster Floßgrabens
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