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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
66. Jahresband.1986
Seite: 314
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1 Dickbalken ad 62 Schuh lang 45 er

1 Kübler Block, ein Drittel einer Holland. Tanne 30 er
100 Stück Bauholz, das Stück 10 Schuh lang,

wie Pfetten, Balken, Riegel und Sparrenholz 1 fl
1 Klafter Brennholz, Buchen und Tannen,

6 Schuh hoch und 6 Schuh breit gesetzt 8 er

100 Bords, gute, mittlere und schlechte 1 fl

100 Latten 20 er

1000 Schindeln 2 er

Alles nach dem Nürnberger Maß gerechnet! Das für die Untertanen des Landgerichts
Achern bestimmte Bau- und Brennholz blieb zollfrei9-

Im Spätjahr 1749 traf eine kaiserliche Verfügung ein, daß die Arbeiten am Kanal
, bis weitere Entscheidungen fallen würden, einzustellen seien. Die Kaiserin
wolle sich weiter in der Sache informieren, da ihr widersprüchliche Angaben
vorgelegt worden seien. Voller Entrüstung über dieses Verbot wandte sich
Kückh an den Markgrafen mit der Bitte um Unterstützung. Er zählte die Verluste
der Kompagnie auf, die ihr entstehen würden: 26000 Klafter Brennholz
und eine Menge Bauholz warteten auf das Abflößen. Nach einer Hofratskonferenz
in Wien vom Mai 1750 erhielt Feldmarschall-Lieutnant Graf von
Harrsch den Auftrag, sich an Ort und Stelle im Maiwald zu informieren und
dem Hof zu berichten. Am 18. Juli schickte er seinen Bericht nach Wien, daß
der Kanal nur Vorteile bringe und daß durch die Flößerei kein Holzmangel in
der Ortenau, wie befürchtet, entstehe.

Schon wenige Tage später, am 25. Juli 1750, übergab Franz Michael Schlecht,
als Abgeordneter der Gemeinden Renchen, Ulm und Waldulm, in Wien ein
Schreiben und klagte von Harrsch über seine Untersuchungsführung heftig
an.

„Harrsch begab sich von Kehl über Renchen, ohne sich daselbst aufzuhalten
, nach Freystätt in des Kückhen Haus, allwo er unter Ablösung
der Böller und Katzenköpfen mit großem Jubel einlogieret und
mit prächtigem Soupe tractieret worden. Den andern Tag hat er und
zwar N.B. vor Einnehmung des Augenscheins durch Herrn Amtmann
Abegg auf der Acherer Bruck ein Mandat verlesen lassen, vermöge
wessen der Kanal gemacht, das Holz geflößet und bei Kaiserlich
-Königlicher Straf sich niemand im mindesten darwider opponieren
solle. Worauf dann aus Straßburg einige Kutschen voll Herren
angekommen, welche Ihne Herrn General komplimentiert und endlich
den Augenschein mit ihm vorgenommen haben. Bei dessen Vornehmung
aber hat sich hochermelter Herr General nur die Franzosen
, die Fischer und andere Kückhische Creaturen, deren eine Menge
war, angehört, die Waldgenossen aber weder sehen noch hören wollen
, sondern ihnen öffentlich und mit heller Stimme gesagt: Die Sach

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